Haunted Hill

Originaltitel: 
House on Haunted Hill
Land: 
USA
Laufzeit: 
93 min
Regie: 
William Malone
Drehbuch: 
Robb White
Darsteller: 
Geoffrey Rush, Famke Janssen, Peter Gallagher
Kinostart: 
27.04.00

Steven Price ist Meister der Vergnügungsparks und liebt es, seine Kunden zu Tode zu erschrecken. Selbst kritische Journalisten bringt er mit einem eiskalten Lächeln zum Schreien.
Seine Leidenschaft hat sich nicht auf seine Ehe übertragen: Die Beziehung zu seiner Frau Evelyn ist zerrüttet, die Scheidung steht bevor und die Frau hat nur das Geld im Sinn.
Price willigt ein, Evelyns Geburtstag in das alte „House on Haunted Hill“ zu verlegen.

Es ist schon ein berüchtigtes Haus, das der Party den besonderen Kick verleihen soll: In den 1930er Jahren war es das Reich von Dr. Vannacutt. Der wahnsinnige Arzt betrieb dort offiziell eine Nervenheilanstalt, führte aber illegale und grausame Versuche an seinen Patienten durch, bis diese sich in einer Revolution zu Wehr setzten. Kaum jemand überlebte den Aufstand, und seitdem ist das Haus als Spukschloss des Bösen bekannt.


Filmkritik:

von Holger Lodahl (für sf-radio.net)

Die ersten Szenen von „House on Haunted Hill“ versprechen einen interessanten und spannenden Film. Die Rückblende auf die Machenschaften von Vannacutt erinnern an die expressionistischen deutschen Filme der Stummfilmzeit, die heute noch zu den Klassikern gehören. Doch trotzdem ist dieser Anfangssequenz schon anzumerken, dass irgendetwas nicht stimmt: Zu blutig die ersten Bilder; zu übertrieben stellen die Schauspieler die seelenlos wirkenden Patienten dar.

Die Bilder der Gegenwart, die Price als etwas morbiden Besitzer von Vergnügungsparks vorstellen, erinnern an die rasante Anfangssequenz in „Speed“, doch auch hier stellt sich keine Spannung oder Gänsehaut ein. Das Lächeln von Price ist so selbstgefällig, dass man sich nicht auf die Hauptfigur einlassen möchte. Und auch von anderen Seiten kommt kaum Spannung auf. Die Schauspieler agieren hölzern und schaffen es nicht, dem Zuschauer die Handlung nahe zu bringen.

Die Special Effects sind die modernsten der Saison, und bei der Kulisse haben sich die Produzenten viel Mühe gegeben. Und das ist der Makel an „House on Haunted Hill“. Die Szenen sind völlig überfrachtet; das Blut fließt in Strömen, und Ekelgrenze ist hochgesetzt. Weniger wäre mehr gewesen. Der Schrecken schleicht nicht auf subtile Weise durch die Gemäuer, sondern wird dem Zuschauer aufdringlich und wie in einer Geisterbahn präsentiert.

Einige unlogische Handlungen machen jedes bisschen Spannung zunichte. Wenn die Menschen im Haus von Anfang an Angst haben – warum laufen sie dann allein durch die Gänge? Wie kann die Flucht vom Erdgeschoss bis zum Dachboden nur wenige Sekunden dauern? Darüber hinaus werden die Lücken im Drehbuch manchmal mit albernen Momenten gefüllt: Wenn die zum Geist gewordene Evelyn hinter den letzten Überlebenden herschwebt und geisterhaft flüstert: „Gleich fängt meine Sendung an!“ und damit eine Anspielung auf den journalistischen Beruf macht, dann wird es im Kinosaal sicher müdes Gelächter gegeben haben.

Und auch die Auflösung überrascht nicht mehr: Dass die Gäste Nachfahren der Täter sind und getötet werden müssen, ist ein zweifelhafter Plot. Warum müssen die Nachkommen für die Taten ihrer Ahnen sterben? Selbst für Geister und Untote nicht nachvollziehbar.

„House on Haunted Hill“ ist ein Film, der unauffällig im Regal der Videotheken verschwinden sollte. Dass gerade im Horror- und Gruselfilm die Effekte für hochwertige Spannung sparsam eingesetzt werden müssen, beweisen „The Sixth Sense“, „The Blair Witch Project“ oder auch das Original von „House on Haunted Hill“. Der Film aus dem Jahre 1958 ist schließlich immer noch sehenswert!

 

House on Haunted Hill (1999) - Trailer #1

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