Star Trek IV - Zurück in die Gegenwart

Originaltitel: 
Star Trek IV - The Voyage Home
Land: 
USA
Laufzeit: 
119 min
Regie: 
Leonard Nimoy
Drehbuch: 
Steve Meerson, Peter Krikes, Harve Bennett, Nicholas Meyer, Leonard Nimoy
Darsteller: 
William Shatner, Leonard Nimoy, DeForrest Kelly, James Doohan, Walter Koenig, George Takei, Nichelle Nichols, Catherine Hicks
Kinostart: 
26.03.87

Kirk, McCoy, Scotty, Sulu, Chekov und Uhura beschließen, mit dem erbeuteten klingonischen Raumschiff zur Erde zu fliegen, und sich dort zu stellen. Spock will seine Freunde begleiten. Unterwegs empfangen sie einen Warnruf von der Erde.

Eine Sonde würde zerstörerische Signale auf die Meere richten. Außerdem verlieren alle Schiffe im Orbit ihre Energie.

Spock wird sofort aktiv und untersucht die Signale. Es handelt sich um Gesänge von Buckelwalen. Die sind aber im 23. Jahrhundert ausgestorben.

Sollte die Sonde auf eine Antwort in Form von Walgesang warten, wird die Antwort niemals kommen. Kirk beschließt, ins 20. Jahrhundert zurück zu kehren, um dort Buckelwale in die Zukunft zu entführen.

Die Zeitreise geht los und führt uns mitten in das Jahr 1986. Uhura entdeckt tatsächlich Buckelwale, die sich in einem Meeresaquarium in San Fransisco befinden.

Aber so einfach ist es dann doch nicht. Denn der Enterprise fehlt die Energie für die Rückkehr ins 23. Jahrhundert.


Filmkritik:
von Dirk Wilkens-Hagenkötter (für SF-Radio.net)

Um das Leben von Spock zu retten haben Admiral Kirk und seine Crew in „Star Trek III einiges auf sich genommen, und letztlich damit ihre Karriere ruiniert. Am Ende lebte Spock zwar wieder, aber mit Meuterern konnte man kaum einfach Star Trek weitermachen. Irgendwie musste es noch eine abschließende Geschichte geben, die eine Rehabilitation möglich macht. Und somit stand schnell fest, worum es in Star Trek IV gehen sollte. Wieder sollte Leonard Nimoy Regie führen, diesmal aber außerdem auch noch seine alte Rolle als Spock spielen.

In Star Trek IV sollte es diesmal um eine Zeitreise gehen, denn Zeitreisen waren schon in der Originalserie sehr beliebt. Dort kam es in den 79 Folgen vier mal zu Zeitreisen.
Als Star Trek IV im Herbst 1986 in die Kinos kam, erhielt er in den USA den Untertitel: The Voyage Home – Die Heimreise. Das war den deutschen Verleihern aber offenbar zu schlicht. Und da der Film sowieso eine turbulente Zeitreise erzählte, überlegte man sich einen Titel, der Assoziationen zu Robert Zemeckies „Zurück in die Zukunft" schaffen sollte

Für Leonard Nimoy war Star Trek IV die 2. Regiearbeit. Er hatte nun schon etwas Erfahrung und konnte neben der Regie auch eine Hauptrolle spielen. Auch für die Schauspieler war es eine sehr angenehme Arbeit. Nimoy ließ seinen Kollegen oft frei Hand und Improvisationsmöglichkeiten. Eine dieser improvisierten Szenen gelang ganz besonders gut. Chekov und Uhura sind auf der Suche nach den atomgetriebenen Kriegsschiffen. Es gab keine festen Dialoge, und so gingen Walter Koenig und Nichelle Nichols einfach auf und ab, und fragten die herumstehenden Komparsen. Die durften natürlich nicht antworten. Plötzlich kam eine junge Frau mit einer Einkaufstasche, Koenig und Nichols bemerkten nicht, das sie gar keine Statistin war. Die junge Frau ihrerseits merkte nicht, das hier Dreharbeiten stattfanden, und antwortete bereitwillig auf die Frage von Chekov. Die Schiffe seien auf der anderen Seite der Bucht, in Alamida. Als man dann merkte, das sie gar nicht zum Drehteam gehörte, ging ihr sofort jemand hinterher und erbat die Erlaubnis, die eben gefilmte Szene für den Film verwenden zu dürfen.

Die Zeitreise war zwar sehr spaßig in Szene gesetzt, aber vielleicht hatte man sich doch etwas zu sehr von Robert Zemeckies „Zurück in die Zukunft“ inspirieren lassen. Jedenfalls machten sich die Drehbuchautoren Harve Benett und Nicholas Meyer keine Mühe, die Probleme von Zeitparadoxen zu berücksichtigen. Im Gegenteil. Ganz bewusst setzen sie die Charaktere Situationen aus, in denen sie die Zeitlinie verändern. So verkauft Kirk eine Brille an einen Antiquitätenhändler, Scotty verrät die Herstellung eines in dieser Zeit noch nicht erfundenen Materials, Chekov läst Phaser und Kommunikatohr auf einem Kriegsschiff zurück und schließlich nimmt Kirk eine Frau aus dem 20. Jahrhundert mit in seine Zeit.

Bei soviel Eingriffen ist der eigentliche Reiz von Zeitreise Geschichten eigentlich gar nicht mehr vorhanden, nämlich eben genau solche Situationen zu vermeiden und trotzdem sein Ziel zu erreichen. Da bleibt dann nur noch ein unterhaltsamer und humorvoller Film zurück, der aber weit weg, von der Inhaltstiefe und Aussagekraft einer Star Trek Geschichte ist.

Das vom Tod auferstandene oft unter Gedächtnisproblemen leiden, beweist Star Trek IV übrigens gleich doppelt. McCoy versucht eine Unterhaltung mit Spock:
Spock erklärt, sich nur mit jemanden über den Tod und die Wiederauferstehung unterhalten zu können, der das auch schon erlebt hat.

Dann würde McCoy die Bedingung eigentlich hervorragend erfüllen. McCoy war nämlich in der Serie tatsächlich schon einmal gestorben. In „Landurlaub“ wurde er von einem Ritter mittels einer Lanze durchbohrt worden. Wo Spock Bewusstsein eigentlich nur die Sicherheitskopie eines Originalbewusstseins ist, und somit gar nicht wirklich von den Toten wieder auferstanden ist, war McCoy tatsächlich Tod. Wenn einer also etwas dazu sagen kann, wie es ist, tot zu sein, dann ist es McCoy und nicht Spock.

Der 4. Star Trek Film wurde zu dem bisher erfolgreichsten Film der Reihe und somit fiel Paramount die Entscheidung nicht schwer, einen 5. Film anzukündigen – und eine neue Fernsehserie. Kein Jahr später startete eine neue Generation auf den Fernsehbildschirmen, dorthin, wo noch niemand gewesen ist.

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