Die Passion Christi

Originaltitel: 
The Passion of the Christ
Land: 
USA
Laufzeit: 
127 min
Regie: 
Mel Gibson
Drehbuch: 
Mel Gibson, Benedict Fitzgerald
Darsteller: 
James Caviezel, Monica Bellucci, Maia Morgenstern, Hristo Shopov, Claudia Gerini, Sergio Rubini
Kinostart: 
18.03.04

Es sind die letzten Stunden im Leben von Jesus von Nazareth.
Er wird festgenommen, geschlagen und vor die Hohenpriester gezerrt. Sie verurteilen ihn wegen Blasphemie, weil er vorgibt der Sohn Gottes zu sein.


Filmkritik:
von Berit Lempe (für SF-Radio.net)

Es ist wohl der brutalste Film, den ich je gesehen habe. Aber der Titel des Filmes ist nun einmal "Die Passion Christi". Das hat weniger mit Leidenschaft, als mit Leiden zu tun. Das Blut fließt in Strömen - erst bei der Folterung durch einige leicht sadistische Römer und dann beim Nageln ans Kreuz.
Dazwischen gibt es lange Minuten der Schläge und erneuter Geißelung. James Caviezel kann man nur in einigen Rückblenden deutlich erkennen, ansonsten ist sein Gesicht der Spiegel purer Agonie.

Durch die Rückblenden in Jesus' Leben, seine Predigten oder auch das letzte Abendmahl mit seinen Jüngern wird dieser Leidensweg einige Male unterbrochen, doch die Stimmung bleibt stets bestehen. Der Zuschauer wird mit einer derartigen Flutwelle an Trauer übergossen, dass es zum Teil unerträglich scheint.

Da im Film nur Aramäisch und Latein gesprochen wird, hat der Film ein hohes Maß an Realität. Die Kulissen sind glaubhaft und das Make-up ist extrem gut. Wenn auch die Härte der Szenen Manchem zu schaffen macht, finde ich es nur angemessen den Leidensweg Jesus' so darzustellen. Mel Gibson hat in diesen Film ein Gefühl für etwas gelegt, was viele gläubige Menschen verstören wird.

Die Aussage, dieser Film würde den Antisemitismus schüren, ist lächerlich. Jeder der den Film gesehen hat, wird darüber den Kopf schütteln. Es werden Menschen mit verschiedenen Motiven dargestellt, manche gut, manche schlecht.
Es ist nicht so, dass alle Juden Jesus getötet haben. Er starb, weil es Gottes Wille war (Jesus hat ihn gebeten den Kelch an ihm vorübergehen zu lassen.) und damit er alle Menschen von ihren Sünden erlöst. Er ist für alle Menschen gestorben, selbst die, die ihn ans Kreuz genagelt haben.
Nicht alle Juden wollen Jesus Tod, die Priester, die im Tempel für ihn sprechen, oder Simon, der sein Kreuz für ihn trägt. Auch manch Römischer Soldat hat Mitleid. Man kann Mel Gibson sicherlich nicht vorwerfen, dass er in diesem Film Schwarzweißmalerei betreibt.

Dieser Film dreht sich allein um eine Sicht auf die letzten Stunden in Jesus Leben. Diese Sicht ist sicherlich allein durch den starken Glauben Mel Gibsons und seiner Crew an eine Idee gebunden. Die Idee, dass man die Passion verstehen muss, dass man wissen muss, was Jesus durchgemacht hat - denn sie ist die Grundlage des Christentums.

Ich für meinen Teil bin nicht sehr religiös. Doch dieser Film hat mich trotzdem tief bewegt.

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