Das Phantom der Oper

Originaltitel: 
Phantom of the Opera
Land: 
USA / GB
Laufzeit: 
142 min
Regie: 
Joel Schumacher
Darsteller: 
Gerard Butler, Emmy Rossum, Patrick Wilson, Miranda Richardson, Minnie Driver
zusätzliche Infos: 
nach einer Vorlage von Gaston Leroux & Andrew Lloyd Webber
Kinostart: 
16.12.04

Die klassische Geschichte: Die Pariser Oper vor der Jahrhundertwende. Ein musikalisches, aber entstelltes, Genie terrorisiert die Akteure und Intendanten des Hauses. Dabei unterstützt das Phantom die junge Christine, die es im Gesang unterrichtet und in die es verliebt ist. Als Christines Jugendfreund Raoul auf der Bildfläche erscheint, droht die Situation zu eskalieren. Christine verliebt sich in Raoul und stürzt das Phantom in einen gefühlsschwangeren Wahnsinn, der alles und jeden an der Oper zu zerstören vermag.


Filmkritik:
von Falk Puschmann (für SF-Radio.net)

1986 brachte der erfolgreiche Musical-Macher Andrew Lloyd Webber eine Musical-Adaption von Gaston Leroux’ Roman „Das Phantom der Oper“ auf die Bühnen dieser Welt. Jahre später gilt das Musical als seine erfolgreichste Produktion. Dabei wehrte er jahrelang die Idee, das Musical ins Kino zu bringen ab, wohl hauptsächlich aus Angst, der Film könnte die Anziehungskraft der Bühnenversion schmälern.

Letztendlich gab er dann schließlich 18 Jahre nach der Uraufführung nach und beauftragte seinen guten Freund Joel Schumacher mit der Regie. Dabei war ihm eine möglichst originalgetreue Umsetzung wichtig. Und das sieht man dem Endprodukt deutlich an. Angefangen vom Original Swarowsky-Kronleuchter, der extra für den Film hergestellt wurde, bis zur originalgetreuen Nachbildung des Bühnenraums der “Opera Popular” und nicht zu vergessen der Detail verliebten Kostüme der Akteure.

Besonders die Besetzung lag Webber natürlich am Herzen. So wurde größter Wert darauf gelegt, dass alle Darsteller ihre Rollen selber sangen. Deshalb verzichtete man auch weitestgehend auf bekannte Namen.

Angeführt wird die Besetzung von der 18-jährigen Emmy Rossum. Ein noch unverbrauchtes Gesicht, das den großen Durchbruch mit dem Film “The Day After Tomorrow” hatte und davor nur kleine Rollen in Filmen wie “Mystic River” spielte.

Etwas bekannter ist da schon der Name Minnie Driver, die auch die Einzige am Set war, die ihren Part nicht selbst singen musste. Ihr lieh Margret Preece die Singstimme, denn die Diva Carlotta - als Gegenpart zu Christine - brauchte schon eine sehr geschliffene Stimme.

Dem Namen Gerard Butler könnten auch noch einige begegnet sein. Er spielte bereits in vielen Filmen, wie Richard Donners “Timeline” oder Jan de Bonts “Tomb Raider 2 - Die Wiege des Lebens” mit. Er nahm extra für diesen Film Gesangsunterricht und das Ergebnis kann sich durchaus hören lassen.

Unbekannt hingegen ist der Darsteller des Roul. Von Patrick Wilson hat man bisher noch wenig gehört. Allein vielleicht erwähnenswert wäre sein Auftritt bei “The Alamo”, ein Film der besonders im Erzeugerland Amerika unterging.

Anders als bei der Filmadaption von “Evita” wurde der gesamte Film ins Deutsche übertragen. Dafür wurde allerdings eine neue Übersetzung angefertigt und so differiert das zu Hörende von der deutschen Bühnenversion, die momentan noch in Hamburg und Stuttgart zu bestaunen ist.

Übrigens wurde für den Abspann auch ein völlig neues Stück geschrieben, das nicht aus dem bisherigen “Phantom”-Repertoir stammt.

Insgesamt eine schöne Umsetzung, die dank guter Ausstattung auftrumpft und auch Kennern des Bühnenstücks noch neue Facetten bieten kann. Allerdings ist die Kitschschwelle recht fließend und für Blockbuster gewohnte Actionpuristen fällt der Film auch recht lahm aus.

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