Monsters - Dark Continent

Originaltitel: 
Monsters - Dark Continent
Land: 
GB
Regie: 
Tom Green
Drehbuch: 
Jay Basu, Tom Green
Darsteller: 
Johnny Harris, Sam Keeley, Joe Dempsie
zusätzliche Infos: 
ist direkt auf DVD erschienen
Kinostart: 
11.09.15

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Monsters - Dark Continent Poster

Kritik

von Claudia Kern. Fünf Jahre dauerte es, bis die Fortsetzung von Monsters in die Kinos kam. Nun erscheint sie auf DVD und Blu-Ray. Hat sich das Warten gelohnt? Die kurze Antwort lautet leider "nein", die längere folgt nach einer obligatorischen Spoilerwarnung.

Achtung, Spoiler!

Monsters: Dark Continent erzählt die Geschichte einiger Freunde, die sich von der US-Armee rekrutieren lassen, um der Armut und Perspektivenlosigkeit ihrer Heimatstadt Detroit zu entkommen. In einem nicht näher benannten Land irgendwo im nahen Osten sollen sie die Monster aus Teil eins umbringen und gegen aufständische Einheimische kämpfen, die unter den ständigen Bombenagriffen leiden Bei einer Rettungsmission geraten sie in einen Hinterhalt. Die Überlebenden müssen sich nun durch die von Aufständischen und Monstern beherrschte Wüste kämpfen.

Das klingt als Inhaltsangabe gar nicht mal schlecht, so als hätte man Hurt Locker mit SF-Elementen angereichert. Genau das versucht Regisseur Tom Green mit dem Film auch, scheitert jedoch an Klischeés, die er unreflektiert übernimmt, einem Budget, das eine US-Basis mit gerade mal sieben Soldaten bevölkert, und an einem Drehbuch, das sich nicht entscheiden kann, was es eigentlich will. Die Unterhaltungen der Soldaten grenzen ans Lächerliche. »Wie alt bist du eigentlich?«, fragt einer seinen Sergeant. »Alt genug, um dein Vater zu sein. Aber deine Mutter ist so hässlich, da kannst du nicht mein Sohn sein«. Als der Soldat dann erwartungsgemäß durchdreht, denn kein Macho lässt es auf sich sitzen, wenn seine Mutter beleidigt wird, schreit der Sergeant: »Weißt du, mit wem du redest?« und bekommt zur Antwort. »Ist mir egal. Ich bin aus Detroit.«

Zum Glück erledigt sich das Problem solcher Dialoge nach dem Hinterhalt, wenn ein Großteil der Einheit aus dem Leben und der Handlung entlassen wird. Die beiden Überlebenden schreien und schweigen sich abwechselnd an, es wird viel geseufzt und schwer geatmet. Und geschossen. Gleichzeitig schaltet der Film in den zweiten Gang zurück und schleicht durch seine grobkörnig gefilmte, blasse Welt. Die Trostlosigkeit wird nur von plötzlichen Gewaltexzessen unterbrochen und von den erstaunlich cool aussehenden Monstern. Von denen sieht man mehr als im ersten Film, aber während dort die Bedrohung durch sie immer präsent war, gerät sie hier völlig in den Hintergrund. Sie ziehen wie Elefantenherden durch das Land und scheinen die Einheimischen kaum zu stören. Es gibt nur zwei Sequenzen, in denen sie mit ihrer Umgebung agieren. In einer greifen sie nach einem Hubschrauber, in der anderen zerstört eines der Monster eine Straßenlampe und einen Fernseher. Das ist jetzt nicht gerade auf Godzillaniveau.

Wahrscheinlich liegt darin auch die Botschaft des Films unter dem Wüstensand begraben. Die Monster strahlen eine spirituell wirkende Schönheit und Ruhe aus, werden aber von Bomben brutal und sinnlos vernichtet. Gleichzeitig werden die beiden Soldaten immer animalischer. Der Sergeant grunzt, knurrt, stöhnt und murmelt "Bumm. Bumm", während die Kamera seine Zähne in Nahaufnahme zeigt. Die Welt von Dark Continent ist hässlich und das einzig Schöne findet sich in denen, die wir Monster nennen.

Der Gedanke ist nicht neu, aber gut gemeint. Mit einem besseren Drehbuch und einer strafferen Inszenierung hätte daraus ein ordentlicher Film werden können. Doch das ist leider nicht passiert.

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