Metro 2033: Autor spricht über Erfolg der Witcher-Bücher

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The Witcher 3, Geralt, Swords

Autoren müssen sich untereinander nicht immer mögen - selbst dann nicht, wenn beide die Vorlage für eine Reihe von sehr guten PC-Adaptionen ihrer Werke geschaffen haben. Dmitry Gluchovsky, Autor der Romane Metro 2033 und Metro 2044 und Andrzej Sapkowski, Verfasser der Witcher -Bücher, sind zwei solche Schriftsteller.

In einem Interview mit der Website Waypiont sprachen die Beiden kürzlich über die Umsetzung ihrer jeweiligen Bücher als PC-Spiel. Sapkowski ist schon lange dafür bekannt, dass er die The-Witcher-Spiele nicht sonderlich schätzt. Ihren Erfolg verdanken die Spiele seinen Büchern, da sie bereits vor dem ersten Teil ins Englische übersetzt wurden. Inzwischen sorgen die Spiele aber dafür, dass jüngere Generationen das Original nicht mehr kennen würden und am Ende denken, die Bücher seien nach den Spielen erschienen, bemängelt der polnische Autor.

Seine Meinung zu Spielen ist generell eher distanziert. Sapkowski zweifelt vor allem das Potential des Storytellings eines Spiels an.

"Ein Videospiel erfüllt einen anderen Zweck als ein Buch. Es funktioniert anders. Wie viel Substanz kann man in sein Skript packen, wenn der Held durch einen Wald läuft und mit einem Eichhörnchen redet? Wo steckt darin eine literarische Qualität? Wo ist der Raum für Tiefgang oder kunstvolle Sprache, mit denen Spiele Kultur zum Ausdruck bringen könnten? Diesen Raum gibt's nicht."

Derartige Äußerungen zeugen jedoch davon, dass sich Sapkowski nicht sonderlich häufig mit dem Medium Spiel beschäftigt. Das kritisiert auch Dmitry Gluchovsky, der der Umsetzung seines Romans in inzwischen zwei Spiele sehr viel positiver gegenübersteht.

"Ich bin bereits ein Teil einer Generation, die Videospiele nicht als billigen Zeitvertreib abtut. Spiele können Kunst sein, je nach Entwickler. Klar, sie können auch Müll sein. Hängt halt von dem Entwickler ab"

In den Augen des russischen Autors habe 4A Games, die Entwickler von Metro 2033, die Vorlage seines Buches hervorragend umgesetzt und damit den ersten lyrischen, sentimentalen und philosophischen Shooter erschaffen. Den enormen Erfolg der Witcher-Bücher sieht Gluchovsky ganz klar auch bei den Spielen, die Geralt weltweit bekannt gemacht haben. Für ihn ist Sapkowski einfach arrogant und komplett auf dem Holzweg.

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