Kritik zu Gotham 4.04: The Demon’s Head

SPOILER

You don't know who you're dealing with

Fangen wir mit Bruce (David Mazouz) an. Er macht sich auf, das Geheimnis um sein frisch erstandenes Messer zu lüften. Ra’s Al Ghul (Alexander Siddig) ist ihm allerdings näher auf den Fersen als gedacht, und geht im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen, um das Objekt der Begierde in seinen Besitz zu bringen.

Der Tod des Museumsbesitzers war vielleicht noch ein Stück weit voraussehbar, aber die Tatsache, dass Ra’s auch den Enkel töten würde, dann wirklich eine Überraschung. Es war zwar ein sehr unblutiger Mord, aber eben der Mord an einem Kind. Eines der wenigen Tabus, das in der Unterhaltungsindustrie auch noch als solches gilt.

Auf der einen Seite ist es natürlich sehr mutig von FOX, den jungen Alex so schnell wieder aus der Serie zu schreiben wie er vorgestellt wurde. Andererseits ist es auch ziemlich schade, da er endlich mal ein Charakter in Bruce’ Alter war, der nicht Selina Kyle heißt. Bruce zur Abwechslung mit "normalen" Personen seines Alters agieren zu lassen, hat einen ganz frischen Wind nach Gotham bringen können.

Ein vielleicht noch viel interessanterer Faktor ist, dass Bruce in dieser Episode endlich mal auf eigene Faust gehandelt und gegen Gordons und vor allem Alfreds Willen selbst Detektiv gespielt hat. Auch das wäre eine Möglichkeit, die Serie in eine andere Richtung zu lenken, sollten den schlauen Köpfen von FOX mal die Ideen ausgehen.

Do you want the same pose or something else?

Neben den Hütern des Gesetzes gibt es natürlich auch in der Unterwelt neue Entwicklungen: Sofia Falcone buhlt um das Vertrauen des Pinguins, während dieser den Rid- Entschuldigung, Ed Nygma wieder auf Eis legt.

Zu sehen, wie schwer es Ed fällt, einen Racheplan und geeignete Rätsel für die Gegenüberstellung mit Cobblepot zu entwickeln, war schon ziemlich unangenehm. So verrückt er auch sein mag, irgendwie ist uns der verschrobene Typ doch über die vier Staffeln ans Herz gewachsen.

Ihn dann so hilflos zu sehen, wie er ein Rätsel nach dem anderen verwirft, erzeugt schon eine gewisse Wehmut. Noch schlimmer anzusehen war dann allerdings, wie Cobblepot sich über seine Rätsel lustig macht, den Namen “Riddler” einfach nicht anerkennt und Ed dadurch noch weiter demütigt.

Das i-Tüpfelchen sind dabei dann noch Oswalds beide Victors, die den Szenen eine (nicht unbedingt nötige, aber sehr passende) Prise Humor verleihen. Zsasz scheint in der vierten Staffel aber ohnehin immer mehr seine humoristische Ader zu entdecken. Keine schlechte Entwicklung, die dieser immer häufiger auftretende Charakter durchlebt.

Wohin uns Sofia Falcones trügerisches Spiel noch führen wird, bleibt abzuwarten. Ich könnte mir vorstellen, dass sie sowohl Cobblepot als auch Gordon um den Finger wickelt, die beiden (noch weiter als ohnehin schon) gegeneinander ausspielt und die Stadt nach ihrer Pfeife tanzen lässt. Ganz im Sinne ihres Vaters. Aber vielleicht ist das auch ein zu offensichtlicher Plan, und ihr schwebt etwas ganz anderes vor. So oder so dürfte es spannend bleiben.

In aller Kürze

Es liest sich wahrscheinlich wie das textliche Pendant zu einer springenden Platte, aber: Wow, was für eine Episode! FOX zeigte sich sehr mutig, konnte aber gleichzeitig auch gut pointierten Humor einbringen, sowie die Story ein ordentliches Stück voran bringen. Geschrieben wurde die Episode übrigens von Gordon-Darsteller Ben McKenzie, der offenbar nicht nur vor der Kamera Gutes zu Gotham beizutragen weiß.

Gotham

Originaltitel: Gotham (2014)
Erstaustrahlung am 22.09.2014
Darsteller: Ben McKenzie (James Gordon), Donal Logue (Harvey Bullock), David Mazouz (Bruce Wayne), Robin Lord Taylor ( Oswald Cobblepot), Erin Richards (Barbara Kean), Sean Pertwee (Alfred Pennyworth), Camren Bicondova (Selina "Cat" Kyle), Cory Michael Smith (Edward Nygma), Jada Pinkett Smith (Fish Mooney)
Produzenten: Bruno Heller, Danny Cannon, John Stephens, Ben Edlund
Staffeln: 4+
Anzahl der Episoden: 84+


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