Falte im Weltraum: Kritik zu The Orville 1.08

SPOILER

Brannon Braga führt dieses Mal nicht nur Regie, sondern hat zusammen mit André Bormanis auch das Drehbuch zur Episode geschrieben. Wie auch Braga ist Bormanis ein alter Star-Trek-Hase, den Seth MacFarlane für The Orville begeistern konnte. Seit TNG ist er bei allen Serien als wissenschaftlicher Berater tätig gewesen, für Voyager und Star Trek: Enterprise schrieb er auch an einigen Drehbüchern mit.

Ein Klassiker

“Wieso in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?”, dachten sich wohl Bormanis und Braga. Ausgangspunkt der Episode ist ein guter, klassischer Shuttlecrash auf einem Planeten mit der Unsicherheit, ob und wann die Orville zur Rettung erscheint.

Eigentlich sollte es ein schöner Trip werden - Dr. Finn hat Urlaub und wollte mit ihren beiden Söhnen Marcus und Ty auf einen Vergnügungs-Planeten. Als Pilot hat sich Isaac angeboten, der schon auf dem Flug irritiert von den wilden Gebaren der beiden Kinder und Dr. Finns - für ihn lässigen - Erziehungsstil ist.

Wie es der Zufall will, bricht das Shuttle beim Crash so, dass Dr. Finn mit dem einen Teil weit entfernt von der zweiten Hälfte, in dem sich Isaac mit den Kindern befindet, landet

.Während sich Dr. Finn mit einem einsamen Einheimischen in einem verlassen Hochhauskomplex rumschlagen muss, streifen Isaac und die Kinder durch die Wildnis. Nach und nach wächst jedoch die Bedrohung durch eine Gruppe wilder Planetenbewohner.

Verschiedene Gruppen befanden sich einst auf dem Planeten im Krieg, bei dem schließlich biologische Waffen eingesetzt wurden und zum Untergang führte. Nach wie vor ist vieles verseucht, so dass sich auch der kleine Ty infiziert.Natürlich geht am Ende aber alles gut aus.

Computerliebe

Wie schon bisher ist bei The Orville nicht der eigentliche Grundplot entscheidend, sondern wie dieser umgesetzt wird. An sich sind die Geschichten altbekannt und besonders im Sci-Fi-Bereich Klassiker.

In diesem Fall besticht die Episode durch das Spiel im kleinen Ensemble. Gerade auch durch das gute Schauspiel der Kinderdarsteller funktioniert die Entwicklung von Isaac vom unverständigen, gefühlskalten Roboter zum Sicherheit gebenden Beschützer und emotionalen Anker in der schwierigen Situation. Ein sichtbarer Lernprozess, der Spaß macht.

Auch Dr. Finn, die bisher noch eher im Hintergrund mitlief, bekommt hier einen kräftigen Schub. Sie ist nicht nur die erfahrene, oftmals sarkastisch-trockene Ärztin, sondern hat dazu die üblichen Elternprobleme zu händeln.

Der Nebenplot auf der Orville selbst ist vernachlässigbar und auch der Humor hält sich dieses Mal noch mehr zurück als zuvor. Der Fokus liegt klar auf der Charakterentwicklung.

Fazit

Wenn man bisher The Orville schon vorwarf, nur altbekannte Handlungen anderer Serien wiederzukäuen, wird man an “Falte im Weltraum” erst recht keinen Gefallen finden.

Ist man jedoch in der Lage, über diesen Aspekt hinwegzusehen und sich eher für die Gefühlsebene und Ausführung zu öffnen, ist es eine ganz wundervolle Episode, die einem bisher eher am Rande beleuchtete Charaktere noch einmal deutlich näher bringt.

Isaac Gives Claire Parenting Advice | Season 1 Ep. 8 | THE ORVILLE

The Orville

Originaltitel: The Orville (2017)
Erstaustrahlung am 10.09.2017
Darsteller: Seth MacFarlane (Ed Mercer), Adrianne Palicki (Commander Kelly Grayson), Penny Johnson Jerald (Doctor Claire Finn), Scott Grimes (Lieutenant Gordon Malloy), Peter Macon (Lieutenant Commander Bortus), Halston Sage (Lieutenant Alara Kitan), J. Lee (Lieutenant John LaMarr), Mark Jackson (Isaac)
Produzenten: Seth MacFarlane, Brannon Braga, David A. Goodman, Jason Clark
Staffeln: 2+
Anzahl der Episoden: 12+


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