Todd Phillips: Nachfolger zu Joker braucht ein passendes Thema

Joker

Joker

Geplant war ja eigentlich nur ein Film: Regisseur Todd Phillips und Hauptdarsteller Joaquin Phoenix hatten jeweils keine Pläne für einen Nachfolger zu Joker, einem der erfolgreichsten Filme des Jahres. Unter dem Eindruck des weltweiten Umsatzes von rund 995 Millionen US-Dollar scheint dieser Konsens aber langsam aufzuweichen.

Wie in einem Interview mit der Los Angeles Times offenbaren Phoenix und Phillips, dass die Idee eines Nachfolgers schon während der Produktion im Raum schwebte – allerdings erst scherzhaft. Phoenix erinnert sich:

"Während der zweiten oder dritten Woche der Dreharbeiten fragte ich 'Todd, kannst du anfangen, an einem Nachfolger zu arbeiten? Wir können hier soviel noch erforschen' […] Es war eigentlich ein Witz – aber eigentlich auch nicht."

Phillips wiederum macht klar: Derzeit sei keine Fortsetzung in Planung. Ganz abgeneigt sei er der Idee jedoch nicht, allerdings müsste es dafür einen Anlass geben:

"Aber es sollte nicht einfach ein wilder und verrückter Film über den 'Clown-König der Kriminellen' sein. […] Es bräuchte eine thematische Resonanz, ähnlich wie es [der Film Joker, die Red.] hat. Denn ich glaube darum hatte dieser Film Erfolg, weil er zeigt, was unter der Oberfläche geschieht. Bei so vielen Filmen geht es um die Zündung, und dieser [Film Joker, die Red.] dreht sich um den Countdown. Könnte man dies in realistischer Weise wieder einfangen, das wäre interessant."

In Joker geht es um Arthur Fleck, der an einer Nervenkrankheit leidet und in Stresssituationen anfangen muss zu lachen. Deswegen, aber vor allem wegen einer egoistischen und wenig empathischen Gesellschaft wird Fleck zunehmend zynisch und entschließt sich, als Kunstfigur Joker brutal Rache zu nehmen. Der Film spielt offiziell im DC-Universum, ist aber ein alleinstehender Film ohne Anbindung an eine der bestehenden Reihen.

Todd Phillips inszenierte zuvor die Hangover-Filme und drehte mit Joker einen Überraschungserfolg, der vor seiner Kinopremiere einen Preis bei den Filmfestspielen in Venedig gewann. Die Kritiken waren mehrheitlich positiv, allerdings wurde dem Film eine gewisse Unsensibilität in Bezug auf sein Frauenbild sowie auf mögliche Nachahmer vorgeworfen, vor allem in den von Amokläufen gebeutelten USA. Unsere Filmkritikerin Anne fand Joker in ihrer Rezension auf eine verstörende Art faszinierend und lobte das Schauspiel von Joaquin Phoenix.

Originaltitel:
Joker
Kinostart:
10.10.19
Regie:
Todd Phillips
Drehbuch:
Todd Phillips, Scott Silver
Darsteller:
Joaquin Phoenix, Zazie Beetz, Robert De Niro, Frances Conroy, Marc Maron, Brett Cullen, Bill Camp, Glenn Fleshler, Douglas Hodge, Josh Pais
Der Film erforscht die Herkunft von Batmans ärgstem Gegenspieler

Regeln für Kommentare:

1. Seid nett zueinander.
2. Bleibt beim Thema.
3. Herabwürdigende, verletzende oder respektlose Kommentare werden gelöscht.

SPOILER immer mit Spoilertag: <spoiler>Vader ist Lukes Vater</spoiler>

Beiträge von Spammern und Stänkerern werden gelöscht.

Nur angemeldete Benutzer können kommentieren.
Ein Konto zu erstellen ist einfach und unkompliziert. Hier geht's zur Anmeldung.