17 Sekunden - Kritik zu Star Trek: Picard 3.03

SPOILER

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Star Trek: Picard 303

Nachdem Episode 2 bereits einige Enthüllungen brachte, spart auch die dritte Folge der finalen Staffel von Star Trek: Picard nicht mit solchen. Darüber hinaus geht es auch wieder sehr actionreich zur Sache, wobei die Macher sich auch alle Mühe geben, etwas Abwechslung in die Weltraumkämpfe zu bringen. Das Highlight der Folge ist aber ohne Zweifel das Aufeinandertreffen von Picard und Beverly.

Die Titan auf der Flucht

Um auch in dieser Episode den Figuren wieder Zeit zum interagieren zu geben, haben sich die Autoren für eine Art Verfolgungsjagd durch den mysteriösen orangenen Nebel entschieden. Dies ist zumindest logischer als noch in der Vorwoche, als Vadic eine Stunde lang Däumchen drehend in ihrem Schiff saß, damit die Sternenflotte-Leute auch genug Zeit bekamen, um ihre Probleme auszudiskutieren. Etwas holprig ist die Sache aber trotzdem wieder erzählt. So wirkt zum Beispiel die Art und Weise, wie die Würger die Titan immer wieder aufspührt, etwas fragwürdig. Allein die Tatsache, dass man auf dem Schiff irgendwo Rohre durchtrennen, ohne dass dies zu Problemen führt, ist schon unlogisch. Dass das austretende Material dann auch noch ausgerechnet dafür verwendet werden kann, um ein Schiff, das sonst nicht zu finden wäre, aufzuspüren, macht es nicht besser.

Von diesen kleinen Logikfehlern gibt es in der Episode einige, wie beispielsweise das die Krankenstation plötzlich wie leergefegt ist, wenn Picard und Crusher ihr großes Aufeinandertreffen haben oder dass Worf und Raffi scheinbar willkürlich in einer Menschenmenge den Mann aufspüren, ohne zu erklären, warum dieser ausgerechnet dort ist. Dies wirkt sich nicht extrem negativ auf das Gesamtbild der Folge aus, da es sich wie gesagt nur um kleine Dinge handelt. Trotzdem können sie einen durchaus immer wieder herausreißen, vor allem wenn man bedenkt, dass sie relativ einfach hätten umgangen werden können.

Jede Menge Konfrontationen

Die Tatsache, dass die Titan zunächst fliehen kann, gibt Picard und Crusher Zeit für die vermutlich beste Szene der Staffel, wenn nicht sogar der gesamten Serie. Picards Ärger ist absolut nachvollziehbar und Patrick Stewart liefert in diesem Moment wirklich ab. Gleichzeitig kann man Beverlys Entscheidung zu einem gewissen Punkt nachvollziehen, vor allem als sie die Gefahren, in denen sich Picard rund um die Zeit der Geburt immer wieder befand, aufzählt. Ihm die Entscheidung zu nehmen, scheint allerdings trotzdem unverzeihlich.

Dass Jack selbst anschließend kein Interesse daran hatte, seinen Vater kennenzulernen, scheint für Picard das Fass zunächst zum Überlaufen zu bringen. Dies hält natürlich nicht lange an, denn als sein Sohn später in Lebensgefahr schwebt, ist der Admiral natürlich sofort an seinem Krankenbett. Hier kommt dann auch der Episodentitel "17 Sekunden" ins Spiel. Allerdings muss man auch festhalten, dass der Aufbau dessen doch etwas arg gewollt wirkt. So stellt sich durchaus die Frage, ob man unbedingt eine Rückblickszene braucht, um aufzubauen, dass Picard in dem Moment, in dem sein Sohn in Lebensgefahr schwebt, alles liegen lässt und sich auf dem Weg zu dessen Krankenbett extrem Sorgen macht.

Der Konflikt mit Beverly ist wohlgemerkt nicht der einzige in dieser Episode. Auch Picard und Riker geraten auseinander. Hier wirkt der Aufbau allerdings weniger rund. Das hat vor allem damit zu tun, dass beide bisher mehr oder weniger komplett harmonisch miteinander agieren, nur um dann voll auf Konfrontationsmodus zu gehen, sobald Riker die Position des Captains übernimmt. Fast wirkt es so, als hätte die Autoren den Konflikt zunächst für Picard und Shaw geschrieben und sich dann kurzfristig umentschieden, da die Dramatik zwischen Picard und Riker größer ist.

Raffi und Worf auf der Jagd

Nachdem fast die komplette erste Hälfte der Episode den Geschehnissen auf der Titan gewidmet ist, hätte man fast glauben können, dass der Handlungsstrang rund um Raffi in dieser Woche eine Pause einlegt. Dem ist jedoch nicht so. Während der Zuschauer bereits in Folge 2 den Auftraggeber von Raffi kennengelernt hat, ist nun auch die Agentin selbst an der Reihe. Dabei wertet Worf den Handlungsstrang rund um Raffi, wie erwartet, deutlich auf. Auch wenn die Figur vermutlich weiterhin keinen Beliebtheitspreis gewinnen wird, bringt das Zusammenspiel mit Worf durchaus einige gute Momente und der Klingone selbst ist so unterhaltsam wie eh und je. Das Konstrukt selbst, wie Worf, denn nun als unbekannter Computer ausgerechnet der Auftraggeber von Raffi wurde, sollte man allerdings nicht zu sehr hinterfragen. Dieses wirft doch einige Fragezeichen über die Art und Weise, wie der Geheimdienst arbeitet auf.

Apropos Fragen und Antworten: Raffi und Worf bekommen tatsächlich einige wichtige Informationen im Zuge ihrer Ermittlungen. So stellt sich heraus, dass Gestaltwandler hinter dem Terroranschlag stecken. Auch die Crew der Titan findet dies zur gleichen Zeit heraus. Mit den Gestaltwandlern feiert damit ein weiteres klassisches Volk aus Star Trek seine Rückkehr. Abzuwarten bleibt noch, ob die Splittergruppe allein für alles verantwortlich ist oder gemeinsam mit anderen Förderationsgegnern arbeitet. In jedem Falle bleiben sich die Autoren treu aber und liefern weiter jede Woche ein paar Antworten, ohne jedoch das komplette Mysterium zu enthüllen. Hier scheint man aktuell ein sehr gutes Erzähltempo gefunden zu haben. Es bleibt abzuwarten, ob dieses beibehalten werden kann.

Fazit

"17 Sekunden" liefert einen Mix aus starken emotionalen Szenen und actionreichen Momenten und bietet damit weiterhin kurzweilige Unterhaltung. Zudem wird mit den Gestaltwandlern ein spannender Gegenspieler enthüllt, was Hoffnung für die Zukunft macht. Ganz rund ist die Episode dabei jedoch nicht. So gibt es gleich einige Dinge, die man als Zuschauer nicht zu sehr hinterfragen sollte..

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