Krampus: Kritik zum Weihnachtsgrusel

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Krampus Poster

Pünktlich zu Weihnachten kommen auch die Filme ins Kino, die sich um das Fest der Liebe drehen. In der Regel sind das irgendwelche RomComs, die zum Jahresabschluss nochmal ordentlich auf die Schnulzhupe drücken oder Bildnisse von unglücklichen Familien die eigentlich gar keine sind, das laut Drehbuch aber erst in der zweiten Hälfte des Films merken dürfen. Krampus fällt sicherlich auch in das eine oder andere Klischee, hat dabei aber eine ganz eigene Atmospäre.

Der Plot ist wie bei den meisten weihnachtlichen Filmen recht schnell zusammengefasst: der kleine Max wünscht sich, dass Weihnachten mit seiner Familie wieder Spaß macht und sich alle lieb haben. Der Brief kommt allerdings nicht bei Santa an, sondern beim titelgebenden Krampus, der all diejenigen straft, die nicht mehr an Weihnachten glauben.

Mit vielen Dingen konnte mich Krampus wirklich überraschen. Als ich den Trailer gesehen hatte, stellte ich mich auf eine mittelmäßige Horrorkomödie mit Weihnachtsfeeling ein. Der Film nimmt sich zwar stellenweise selbst nicht wirklich ernst, ist aber insgesamt eigentlich gar nicht witzig genug um dann wirklich als Komödie durchzugehen. Fälschlicherweise suggeriert die (zugegeben sehr cool gemachte) Openingsequenz eine recht hohe Gagdichte, die dann aber nach dem ersten Drittel zum Glück stark abnimmt und fortan auf ein angenehmes Maß reduziert für Lacher sorgt. Ich würde Krampus viel eher als Gruselmär für Erwachsene einstufen.

Ganz ähnlich wie bei Pans Labyrinth wird hier ein uralter Mythos aufgegriffen und audiovisuell mit sehr viel Liebe auf ein handwerkliches Niveau gehoben, wo sich so mancher Blockbuster noch eine Scheibe von abschneiden kann. Im Vordergrund stehen hier natürlich die verschiedenen Monster. Ob das nun die Animatronics der lebendig gewordenen Spielsachen vom Dachboden sind oder die Elfen und Krampus selbst: sie wurden allesamt wundervoll in Szene gesetzt und wissen alle auf ihre eigene Art zu begeistern. Manche eher gruslig, manche eher lustig, aber alle haben ihren Platz im Film.

Weiterhin hat mir der Stilbruch durch die Animation des Flashbacks sehr gut gefallen. Dieser harte Wechsel in der Optik hat dem Film einen guten neuen Schwung gegeben, da es in gewisser Weise einen Wendepunkt im Film markiert. Nachdem Omi sich sicher ist und der Familie erzählt was los ist, geht der Horror für die eingeschneite Familie ja erst richtig los und so wird auch dem Zuschauer recht deutlich, wo die Reise hingeht.

Ich denke ich werde mir Krampus noch öfter ansehen, denn gerade das Ende lässt viel Platz zur Interpretation und auch optisch macht der Streifen einiges her. Ob sich ein Kinobesuch an dieser Stelle lohnt kann ich schwer sagen, wobei ich auf jeden Fall meinen Spaß hatte. Wie gesagt darf man hier keinen ausgewachsenen Horror erwarten, sondern eher ein Märchen für Erwachsene. Anbei noch der Trailer und eine kleine Featurette zum Mythos:

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