Bad Earth 5 "Der Auserwählte"

Bad Earth 5, Der Auserwählte, Cover
Manfred Weinland & W.K. Giesa

W.K. Giesa und Manfred Weinland haben den fünften “Bad Earth” Roman zusammen verfasst, wobei die verschiedenen Handlungsebenen bei „Der Auserwählte“ den Autoren auch ausreichend Freiraum geben, um den  jeweiligen Spannungsbogen individuell zu gestalten. 

Nach dem Zweiteiler von Michael Marcus Thurner entwickelt sich zum Einen ein gänzlich neuer Handlungsstrang, dessen Integration in den fortlaufenden Plot noch abgewartet werden muss, während zum Anderen wieder auf die Erde zurück geblendet wird, auf welcher sich die aus dem Nichts auftauchenden Außerirdischen „breit“ gemacht haben.

Es ist vielleicht weniger ein Zufall, dass einer der auf der Erde spielenden  Handlungsarme in der chinesischen Hauptstadt beginnt.  Auch das Raumschiff in der Zukunft,  das John Cloud und die GenTecs aufgenommen hat, hieß Peking.  Über die  Intention der Fremden ist bislang wenig bekannt. Anscheinend haben auch Versuche, deren Raumschiffe mit Atomwaffen anzugreifen, nicht unbedingt gefruchtet. Ein chinesisches Ehepaar sucht den Kontakt zu den Außerirdischen gegen alle Anweisungen  der politischen Diktatur.   Ohne dass die  Autoren einen wirklichen Einblick in die Kultur der Fremden geben, wird der Ehemann an Bord genommen,  während die Frau aussortiert und aus dem Raumschiff sinnbildlich geworfen wird.  Dabei handelt es sich nicht unbedingt um eine neue oder originelle Idee, aber kontinuierlich baut Manfred Weinland diesen Handlungsbogen weiter aus.

In den USA haben die Forscher ja mit der Zeittelepathin zumindest einen von ihrer Seite  bisher eher passiven, beobachtenden Kontakt zu den in die Zukunft gestrandeten Astronauten gefunden. Jetzt wird der Präsidentin ein weiteres  Geheimnis  offenbart.  Ihr werden die Originale gezeigt, aus denen die an Bord der RUBIKON befindlichen GenTec Klone gezüchtet worden sind. Sie befinden sich in Schlaftanks. 

Ohne allzu viele neue Informationen zu präsentieren wirkt dieser „dritte“ Spannungsbogen eher wie unnötiges Füllmaterial und enttäuscht vor allem gegen Ende durch das zu offene Ende. Diese Vorgehensweise ist bedingt opportun, wenn  der Autor es nicht zu oft einsetzt, was leider in den ersten „Bad Earth“ Romanen teilweise  auch den unbewusst ein wenig belehrenden Schreibstil der Fall ist. 

Die Haupthandlung mit dem Auserwählten Algorian ist dabei ohne Frage der Höhepunkt eines etwas unstrukturiert und teilweise doch sehr stark strukturierten und zu wenig fließend erzählten Romans.  Algorian und sein Erstbruder gehören  zur bislang nur erwähnten, aber nicht definierten Allianz,  die sich in der Zukunft gegen die expandierende und brutal vorgehende Menschheit verbündet haben.  Dazu kommt die schwierige und ein wenig an den Posbi Zyklus der Perry Rhodan Serie  erinnernde schwankende Balance zwischen dem organischen und unorganischen Leben.

Cy ist eine dieser organischen Wesen, dessen Aufbau an eine Art Baum erinnert. Schon der Zweiteiler von Michael Marcus Thurner hat unterstrichen, dass Manfred Weinland ein ausgesprochen exotisches Universum zu entwerfen sucht.

Auf einer weiteren Handlungsebene verfolgt der Leser den zweiten großen Angriff dieses Heftromans. Eine erste Begegnung mit den aggressiven und expandierenden Menschen der Zukunft stellte der Angriff eines Raumschiff der Menschen – in der Zukunft Erinjij genannt – auf Algorian und seinen Erstbruder Rofasch dar.

Drei Raumschiffe der Menschen -  die  KYOTO,  die BAGDGD und die KIEW -  sollen auf dem Planeten Tarrant neuen Lebensraum für  die Menschen freikämpfen.  Da Manfred Weinland vor allem Schlaglichter setzt und im Gegensatz zur chronologischen Entwicklung der „Perry Rhodan“ Serie sich ein wenig freier nicht nur zwischen den Orten, sondern vor  allem auch den Zeiten bewegt, ist für den Leser nicht einzuschätzen, ob und  wie viele in Frage kommende Welten es in der Zukunft gibt.  Zwar ist der Einsatz irgendwie am Ende erfolgreich, aber auf dem Weg dahin werden nicht nur zwei Völker quasi ausgelöst, sondern die Menschen verlieren fast eintausend Elitesoldaten.  Am Ende versuchen die Menschen bislang nicht zum ersten Mal in der Serie ihre Niederlage durch brutalste Maßnahmen zu rechtfertigen.

Die  beiden Autoren versuchen ihren Soldaten in den wenigen Ruhephasen dieser  von Action getriebenen Handlung Gesichter zu geben. Aber vieles bleibt grob geschnitzt, weil der Leser auch die ganze Aktion nicht wirklich einschätzen kann. Manfred Weinland entwickelt nicht nur in diesem Roman, sondern auch im Debütband „Armageddon“  fast zu viele Ideen auf zu wenig Raum zu hektisch und zu überambitioniert, so dass „Bad Earth“ bis auf den angesprochenen Zweiteiler ohne Berücksichtigung des abrupten sowie  nicht zufriedenstellenden Endes noch eine zufriedenstellende Balance zwischen Action und Hintergrundinformationen sucht.        

  • Format: Kindle Edition
  • Dateigröße: 1691 KB
  • Seitenzahl der Print-Ausgabe: 115 Seiten
  • Verlag: Bastei Entertainment (19. Dezember 2017)
  • Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
  • Sprache: Deutsch
  • ASIN: B077QNJSYP