The Passing of the Techno-Mages (I): Casting Shadows

Jeanne Cavelos

Das Buch spielt während des Novembers und Dezembers des Jahres 2258, also gegen Ende der 1. Babylon 5-Staffel. Elric's Schüler Galen (Elric ist der Technomagier aus der B5-Folge "The Geometry Of Shadows/Eine Frage der Farbe", Galen kennen wir bereits aus "A Call To Arms/Waffenbrüder" und "Crusade") bereitet sich auf seine Einweihungszeremonie vor. Elric ermutigt ihn dazu, sich für diesen Anlass einen eigenen Zauberspruch zu überlegen, anstatt einfach nur die Sprüche anderer zu imitieren oder abzuwandeln. Galen benutzt eine ganz eigenwillige Sprache, in denen er die Zaubersprüche mittels Gleichungen erstellt. Er erkennt, dass in seiner Sprache sämtliche Zaubersprüche aus 2 Gleichungen oder mehr bestehen, und fragt sich, was wohl passieren würde, wenn er die Gleichung für Kontrolle weglassen würde, und nur die "Basisgleichung" aufruft.

Nun ja, dass dabei nichts Gutes herauskommen kann, wird jedem Leser wohl gleich klar werden, und tatsächlich: Im Beisein von Elric und einigen anderen Schülern, die sich auf ihre Einweihungszeremonie vorbereiten (darunter ua. Elizar, ein guter Freund von ihm und der Sohn des Anführers des Zirkels der Technomagier, sowie Isabelle, in die er sich sofort verliebt) ruft er die Gleichung auf, und erschafft eine Blase, die sich immer weiter ausdehnt und in der das uns bekannte Universum quasi nicht mehr existiert. Galen hat keine Macht über die Gleichung, und nur dank Elric's Einschreiten kann der Prozess gestoppt werden. Als er sich vom Schock erholt hat, zeigt Galen Elric, wie er den Spruch gefunden hat. Elric meint, dass es wohl an Galen’s Sprache liegen dürfte, dass er diesen Spruch entdeckt hat. Obwohl der Zauberspruch nicht beendet wurde, ist man sich ziemlich sicher dass es sich dabei um einen Zauberspruch der Zerstörung handelt, und Galen muß Elric versprechen, ihn nie wieder zu benutzen.

Am Abend vor der Zeremonie sieht Galen, dass sein Freund Elizar (der ihn zuvor über eine sich nähernde Bedrohung für die Technomagier informiert hat) sich mit Isabelle unterhält. Isabelle hat es mit Hilfe ihrer Sprache geschafft, einen sehr starken Schild zu erschaffen, und Elizar möchte unbedingt wissen, wie sie dies geschafft hat. Als Galen hinzustößt, möchte Elizar von ihm alles über den Zauberspruch der Zerstörung wissen. Da Elric ihm aber aufgetragen hat, niemandem zu erzählen, wie er den Spruch gefunden hat, schweigt er, weshalb Elizar ihn und Isabelle als Verräter bezeichnet, die ihre Macht nur für ihre eigenen Zwecke ausnutzen wollen. Er bereitet sich darauf vor, die beiden mit einem Zauberspruch anzugreifen. Isabelle kreiert sofort ihren Schild, und Galen, der Isabelle um jeden Preis beschützen will, ruft aus einer Art Reflex heraus den letzten Spruch auf, den er aktiviert hatte: Den Spruch der Zerstörung. Es gelingt ihm zwar diesmal, die Entwicklung zu stoppen, doch Elizar ist von Flammen umgeben und zieht sich schwere Verbrennungen zu.

Kämpfe zwischen Technomagiern sind nichts ungewöhnliches, doch einen DERARTIGEN Angriff auf einen anderen Magier hatte es schon lange nicht mehr gegeben, und so berät der Zirkel, was nun mit Galen geschehen soll. Man beschließt, ihn trotz seiner Verfehlung an der Zeremonie teilhaben zu lassen, und ihm danach einer Prüfung zu unterziehen. Sollte er dabei versagen (also den Zauberspruch wieder aufrufen), werden ihm sofort alle technischen Implantate entfernt, was im schlimmsten Falle zu seinem Tod führen könnte. Mittlerweile mehren sich die Gerüchte über eine Rückkehr der Schatten, und der Kreis beschließt, eine kleine Gruppe Technomagier loszuschicken, um weitere Beweise zu sammeln. Die Entscheidung fällt auf Isabelle und Galen, für den dieser Auftrag zugleich die vom Kreis angestrebte Prüfung sein soll. Anfangs geht alles gut, doch dann gehen Isabelle und Galen ein zu großes Risiko bei ihren Nachforschungen ein, und die Mission endet fast in einer Katastrophe. Während seiner Flucht muss Galen erkennen, dass sich unter den Technomagiern Verräter befinden, die mit den Schatten zusammenarbeiten, und er wird vor eine schreckliche Wahl gestellt... 


Der Aufbau dieser Trilogie erinnert sehr an Babylon 5 selbst: Auch dort wurde anfangs sehr großes Augenmerk darauf gerichtet, die Charaktere vorzustellen, Hintergrundinformationen zu geben, die Geschichte ins Laufen zu bringen, und den Weg für interessante zukünftige Entwicklungen freizumachen. Genau so liest sich das Buch dann auch, und wenn man sich so wie ich nicht unbedingt für die Technomagier interessiert, sind vor allem die ersten 100 Seiten wohl eher uninteressant. Das ändert sich schlagartig, als Galen den Zauberspruch der Zerstörung entdeckt. An diesem Punkt hat man schon so seine Vermutungen, wohin sich die Geschichte entwickeln wird, doch die letzten 100 Seiten stellen dies alles auf den Kopf, und man wird mit Ereignissen konfrontiert, die man (zumindest im 1. Drittel der Geschichte) bestimmt (noch) nicht erwartet hätte.

Was das Buch besonders interessant macht, ist die herausragende Charakterisierung, allen voran natürlich die von Galen. Hier wird uns kein weiterer typischer Held vorgestellt, sondern jemand, der ganz offensichtlich seine Schwächen und Probleme hat, ein Mann mit einer recht traurigen Vergangenheit, die ihn genau zu dem verschlossenen Menschen gemacht hat, der er jetzt ist. Gerade als er dabei ist, sich langsam zu öffnen, passiert etwas, dass ihn einerseits nur noch verschlossener macht, ihn sich andererseits aber auch für eben diese Entwicklung hassen lässt. Nicht gerade eine günstige Konstellation, und ich bin wirklich schon gespannt, wie es mit ihm in den folgenden beiden Romanen weitergehen wird. Doch nicht nur Galen, auch alle anderen Charaktere bestechen durch ihre ganz eigenen Einstellungen und Persönlichkeiten. Niemand in diesem Buch ist frei von Fehlern, und eben das macht es so interessant.

Fazit: Ein klares "Kaufen & Lesen", und das nicht nur für B5-Fans...


Mit freundlicher Genehmigung von Christian Siegel - Review Center 

"Casting Shadows"
Roman, Softcover, 336 Seiten
Del Rey Books 2001 

ISBN 0-3454-2721-1

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