Perry Rhodan Arkon 6 "Unternehmen Archetz"

Perry Rhodan Arkon 6, Archnetz, Titelbild
Dennis Mathiak und Marc A. Herren

Dennis Mathiak und Marc A. Herren legen mit dem sechsten Perry Rhodan „Arkon“ Roman einen geradlinigen USO Band vor, an dessen Ende leider nur wenige neue Erkenntnisse gefunden werden und der Leser ein wenig das unbestimmte Gefühl hat, als versuche der Exposeautor die wichtigen Aspekte dieser Verschwörung weiter herauszuzögern und damit den eigentlichen Spannungsbogen eher zu strecken als konsequent zu entwickeln. Vieles erinnert allerdings vor einem sehr exotischen Hintergrund an ein „Indiana Jones“ Abenteuer. Der veränderte Bostich und Roland Tekener sind auf der Suche nach einem Relikt, das den Schlüssel für den Aufstand der Extragehirne der Arkoniden enthält. Im letzten Heftroman haben die Menschen ja erfahren, dass die Ark Summia Bewegung anscheinend die Arkoniden beeinflusst. Wenn am Ende das Relikt gefunden wird, enthält es leider keine Antworten, sondern weitere Fragen. Neben einem entsprechenden Handlungssprung zur Perry Rhodan Ebene besteht die Gefahr, dass in einigen Romanen das Weltenspringen wieder eingeführt wird. Auf jeden Fall ist die Suche nach dem Relikt im vorliegenden Band sehr viel interessanter als erstens das Auffinden und zweitens die folgenden Erkenntnisse hinsichtlich seiner Funktion. Alleine der fast mystische Hinweise auf die Raumnomaden von Iprasa verbindet die Miniserie konsequenter im Perry Rhodan Universum und zeigt, dass Marc A. Herren neben dem Wiederauftauchen des in der Erstauflage toten Roland Tekener seine Freude hat, mit einigen Nebenschauplätzen zu spielen und sie in diese immer noch von einem verhältnismäßig hohen Tempo geprägten Miniserie einzubauen.

 Tekener folgt im Grunde nur der Spur Bostich, der mit seiner Flotte über der Zentralwelt der Mehandor bzw. Springer Archetz auftaucht und die den Planeten schützenden Raumforts vernichten lässt. Anscheinend ist als Ablenkung eine der wichtigsten Banken der Springer auserkoren. Zusammen mit dem auf dem Planeten stationierten USO Agenten Korrt Moody – eine interessante Figur – kann Tekener aber herausfinden, dass sich Bostich schon länger auf dem Planeten aufhält und in den Trümmerwüsten der Welt unterwegs ist. Warum Bostich allerdings mit dem Angriff erstens alle Aufmerksamkeit im Grunde auf diese faszinierende Welt und seine Ambitionen gelenkt hat, wird zu wenig nachhaltig herausgearbeitet. Es wäre sinnvoller gewesen, mit einer kleinen Handvoll von Vertrauten die Trümmerwüsten wie gehabt zu untersuchen und dabei ggfs. auch auf Gewalt zurück zu greifen und mit der eigentlichen Flotte als Ablenkung einen anderen Planeten anzugreifen. Auf jeden Fall wird die Action viel zu leicht von Tekener durchschaut, ohne das er sich wirklich anstrengen muss. Da anscheinend die beiden Handlungsstränge von jeweils einem Autoren entwickelt worden ist, erfolgt die Zusammenführung enttäuschend leicht.

 Die Trümmerhändler – sie leben nach dem Angriff der Druuf alleine noch auf der Oberfläche dieser in erster Linie unter die Oberfläche entwickelten Welt – hätten Bostich gegen eine entsprechende Bezahlung oder im Notfall den entsprechenden Druck auch so geholfen.  Aber da Action benötigt wird, entwickeln die beiden Autoren diese routiniert und zu wenig inspiriert. Schade ist, dass vor allem Roland Tekener in diesem Band eher isoliert erscheint. Der Einsatz in der Bank ist nicht unbedingt notwendig, sondern dient als Füllmaterial. Die Verfolgung Bostich durch die Trümmerwüste enthält zu wenige Aufreger und am Ende wird der Handlungsbogen zu unüberschaubar und zu offensichtlich auf die nächsten Bände hin geplant, als dass der Smiler wirklich überzeugen kann. Zusammengefasst ist der vorliegende Band ohne Frage weiterhin oberflächlich unterhaltsam und im Vergleich zu den Romanen der Erstauflage erstaunlich kompakt geschrieben worden. Während sich insbesondere die letzte Miniserie „Stradust“ zu diesem Zeitpunkt so ein kaum zu durchschauendes Gerüst vor allem reisetechnisch mit einer Quadratur des Kreises zugelegt hatten, konzentriert sich Marc A. Herren sehr gut auf den zugrunde liegenden Handlungsverlauf und präsentiert zusammen mit seinem Coautoren zumindest einen soliden Roman, dessen Grundhandlung allerdings stark konstruiert erscheint, um die Seiten überhaupt füllen zu können.    

 

 

Pabel Verlag, Heftroman,  64 Seiten

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