Die Legende des Zorro

Originaltitel: 
The Legend of Zorro
Land: 
USA
Laufzeit: 
129 min
Regie: 
Martin Campbell
Drehbuch: 
Roberto Orci, Alex Kurtzman
Darsteller: 
Antonio Banderas, Catherine Zeta-Jones, Rufus Sewell, Nick Chinlund
Kinostart: 
27.10.05

Zorro, der Fuchs! Wer im Kalifornien um 1850 hat diesen Namen noch nicht gehört! Ein Superheld der frühen Jahre gewissermaßen - aber auch er, wie man dank dieses Films sieht, hat durchaus mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Das naseweise Söhnchen hat keinen Respekt vor dem Papa, sondern nur vor Zorro (immerhin kann der ja fechten und hält nicht die andere Wange hin!) und die liebende Ehefrau ist gar nicht so liebend, sondern temperamentvoll wie eh und je und fordert mehr Aufmerksamkeit. Und dann ist da noch das Volk, das gerne aus der Anarchie einer ehemaligen spanischen Kolonie in die USA eintreten möchte. Aber bei denen ruft das auch nicht nur Begeisterung über den Neuzuwachs hervor...
Es braucht schon einen besonderen Helden, um all diese losen Enden wieder zur Legende zu verknüpfen - die Legende des Zorro!


Filmkritik:
von Susie Picard (für SF-Radio.net)

Ganze sieben Jahre hat es gedauert, von Die Maske des Zorro eine Fortsetzung zu drehen: Die Legende des Zorro. Ob dieser Film allerdings zur Legende gerät, darf man getrost in Frage stellen.
Der erste Teil 1998 erwies sich als erfreulich selbstironisch. Das Zusammenspiel zwischen einem kühlen und offenbar von seinem Heldendasein ermüdeten Don Diego de la Vega alias Anthony Hopkins und dem Heißblütigen Banditen Alejandro alias Antonio Banderas gelang erfreulich selbstironisch, mit einigen wenigen slapstickartigen Einlagen und ein paar Anleihen am Abenteuerfilm.

Martin Campbell (Die Maske des Zorro, GoldenEye) hat sich in diesem Fall von seinen wesentlich besser gelungenen Vorgängerfilmen entfernt. Warum, ist nicht wirklich ersichtlich. Aber wie dem auch sei, auch wenn dieser Film wieder so prächtig ausgestattet ist wie Die Maske des Zorro, der unterschwellige Charme wiederholt sich nicht. Die Witze dümpeln vor sich hin - man hat den Eindruck, Campbell habe Anleihen an Terence-Hill-und-Bud-Spencer-Filmen genommen. Jedenfalls tragen heutzutage nur spanisch sprechende und dem Alkohol nicht abgeneigte Pferde und kleine Jungs, die sich mit dem Lehrer wegen dummer Antworten elegante Gefechte mit dem Lineal liefern, nicht wirklich zum Amüsement erwachsener Menschen bei.

Auch ansonsten ist nicht wirklich viel Neues auf der Leinwand zu sehen. Superhelden im Clinch mit dem normalen Alltag gehört spätestens seit Spiderman 2 zum guten Ton. Kein Film mehr, wo der Held sich nicht mit den Problemen Normalsterblicher herumschlagen muss: Batman Begins, Die Unglaublichen - The Incredibles, Die Fantastischen Vier - in allen diesen Filmen mussten sich die Helden mit dem puren Alltag herumschlagen.

Natürlich kommt - wie in all diesen anderen Superheldenfilmen - auch hier der Kampf gegen Superwaffen und Superbösewichtern nicht zu kurz. Ärgerlich allerdings, dass sich dank diverser Gadgets und der tatkräftigen Unterstützung Zorros durch Pater Ignacio der Vergleich mit dem grandios gescheiterten Van Helsing geradezu aufdrängt. Auch hier wurde versucht, eine relativ normale und auch zeitgemäße “Superheldengeschichte” in einem historischen Gewand zu zeigen. So etwas funktioniert natürlich nicht so ohne weiteres, zu durchschaubar bleibt in den meisten Fällen die Absicht. Logik ist also dem Drehbuch durchaus nicht abzugewinnen, und wenn auch die Special Effects routiniert eingefügt wurden, von Weta Digital haben wir schon um Klassen besseres CGI gesehen.

Das einzige, was diesen Film einigermaßen über die Runden und über die doch recht langen 130 Minuten rettet, sind zwei Protagonisten in Spiellaune: Antonio Banderas als sehr menschlicher Zorro und Catherine Zeta-Jones als seine unwillige und widerspenstige bessere Hälfte Elena. Auch wenn letztere etwas sehr routiniert zu spielen scheint, Banderas zieht sämtliche Register des eifersüchtigen und stolzen Spaniers, deren er fähig ist. Es zündelt und knistert zwischen den beiden, dass es nur so eine Freude ist und man wünscht sich, davon noch mehr und vom Rest weniger gesehen zu haben.

Wer also an einem Nachmittag nichts besseres zu tun haben sollte, kann sich diesen Film gut ansehen. Zu empfehlen wäre der Kinotag - er bedeutet ein bisschen weniger Geld für die Karte.

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