Kritik zu The Walking Dead 7.06: Swear

SPOILER

Nachdem The Walking Dead mit der letzten Episode wieder etwas Schwung bekommen hat, schaltet "Swear" schon wieder einen Gang zurück. Wenn man so will, sogar bis in den Rückwärtsgang. Wir erfahren endlich, was aus Tara (Alanna Masterson) und Heath (Corey Hawkins) geworden ist, die sich irgendwann in Staffel 6 auf eine zweiwöchige Vorratssuche begeben haben.

If you see everyone as an enemy then enemies are all that you will find

Gleich zu Anfang der Episode sehen wir Tara, die alleine und bewusstlos von zwei fremden Frauen an einem Strand gefunden wird. Ihre Retter wecken sie zwar nicht, hinterlassen ihr aber Nahrung, etwas Trinkwasser und eine Waffe. Praktischerweise wacht Tara kurz darauf von selbst auf und folgt den beiden in ihr Camp.

Sie wird dort sehr unherzlich empfangen und während des Verhörs auf die im Dorf herrschende "Erst schießen, dann reden"-Politik hingewiesen. Es kommt überhaupt erst zum Verhör, da auch sie schon jemanden hätte töten können, es aber gelassen hat. Das Versteckspiel hätten sich die Schreiberlinge auch sparen können, denn zum Verhör hätten sie Tara auch direkt vom Strand bringen können.

Im Gespräch stellt sich heraus, dass auch die Bewohner im Küstendorf ihre Probleme mit Negan und seinen Leuten hatten: Alle Männer wurden getötet und der Rest verpflichtet, für Negan zu arbeiten. Irgendwann gelang ihnen jedoch die Flucht, und nun leben sie im Verborgenen, in der Hoffnung, von niemandem gefunden zu werden.

Zwischendurch wird noch erwähnt, dass sie dank des Ozeans einen praktisch unendlichen Vorrat an Fisch haben und auch einiges an Feuerwaffen und Munition bereit für einen kleinen Krieg liegt. Wie praktisch, dass man in Taras Heimat momentan genau diese Ressourcen benötigt, um in den Krieg gegen einen gemeinsamen Feind zu ziehen!

Bedenkt man, dass Tara ziemlich problemlos bis ins Camp vordringen konnte, müssten die Bewohner von Oceanside eigentlich viel größere Probleme mit Eindringlingen haben. Fischfang als Nahrungsmittelquelle liegt in der Apokalypse ja ziemlich nah, und wer die Küste erkundet, wird früher oder später auch auf das Dorf treffen.

And then what?

Tara erzählt ihnen, dass Alexandria sich um Negan gekümmert hat (sie weiß ja nicht von den letzten Ereignissen) und handelt aus, zurück in ihre Heimat eskortiert zu werden. Sie merkt jedoch schnell, dass sie nicht eskortiert, sondern exekutiert werden soll und ergreift unterwegs die Flucht.

Das klappt nur begrenzt gut, aber zu ihrem Glück war eine ihrer Begleiterinnen Cyndie, die sie am Strand schon mit Lebensmitteln versorgt hatte. Gemeinsam schaffen sie es zu der Brücke, an der sich Tara und Heath getrennt haben. Tara macht sich von dort allein auf den Weg Richtung Alexandria.

Dort angekommen begrüßt sie ein weinender Eugene, der wohl genau wie viele Zuschauer jetzt erst bemerkt hat, was Tara alles verpasst hat: Ihre Freundin Denise ist tot, Abraham ist tot, Glenn ist tot, Rick ist ein emotionales Wrack, und Negans vermeintliches Hauptquartier war lediglich ein Außenposten, dessen Zerstörung all das Leid zu verantworten hat. Willkommen zuhause!

Then I’ll run. Running is my favourite thing!

Zwischendurch werden immer wieder Rückblenden eingeworfen in denen wir erfahren, wieso Tara nun ohne Heath unterwegs ist. Die beiden diskutieren unter anderem über die Nacht- und Nebelaktion, in der sie die Menschen in Negans Außenposten getötet haben. Was für Heath sehr schrecklich war, schüttelt Tara mit der Begründung ab, dass sie taten, was nötig war, um einen Krieg zu verhindern.

Interessant ist dabei, dass sie selbst kurz darauf in eine Situation kommt, in der sie der Fremde ist, der laut Regel präventiv ausgeschaltet werden sollte. Möglicherweise gibt es an dieser Stelle noch weitere Entwicklungen, wenn die verschiedenen Gemeinden sich gegen Negan zusammenschließen.

In aller Kürze

Die Episode war leider mal wieder eher unbefriedigend. Anstatt die bereits offenen Fragen zu beantworten, werden mit der neuen Ortschaft abermals neue Charaktere eingeführt. Das bietet zwar auf der einen Seite neues Konflikt- als auch Freundschaftspotenzial, vor allem treibt es aber den bestehenden Plot nicht voran.

Da Rick so viele Leute wie nötig braucht, war es nötig, Tara wieder nach Alexandria zu holen, und für sich gesehen war die Episode auch nicht übel. Aber aufgrund ihrer Unabhängigkeit der restlichen Ereignisse gegenüber hätte AMC auch erst eine "richtige" Episode zeigen können, bevor man sich wieder auf Einzelschicksale fokussiert. Wir dürfen gespannt sein, was in den nächsten beiden Episoden noch passiert und hoffen auf eine stringentere zweite Staffelhälfte.

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