Star Trek: Voyager - Wie die Episode 'Ein Jahr Hölle' beinah die Handlung der 4. Staffel bestimmt hätte

In diesem Jahr feiert Star Trek: Voyager seinen 25. Geburtstag und viele Darsteller und Macher der Serie haben sich in den vergangenen Wochen und Monaten zur Wort gemeldet und von ihren Erinnerungen und Erfahrungen erzählt. Eine der interessanteren Geschichten hatte dabei Bryan Fuller zu erzählen, der zuletzt im Trek-Podcast Inglorious Treksperts zu Gast war, und einen Blick hinter die Kulissen gewährte.

Wie Fuller erzählt, war die Serie von Beginn an auf der Suche nach ihrer Identität. Vor allem Produzent Rick Berman soll von Anfang an versucht haben, aus Voyager ein neues The Next Generation zu machen, was unter anderem darin resultiert, dass er eine fortlaufende Handlung wie in Deep Space Nine kategorisch ablehnte.

Diese Haltung wurde für die Autoren vor allem in der 4. Staffel zu einem Problem. In dieser feierte der Zweiteiler "Ein Jahr Hölle" seine Premiere, in der die Crew der Voyager auf die Krenim trifft. Angeführt von Annorax versuchen sie mit der Hilfe von Zeitmanipulation ihr früheres Imperium wieder auferstehen zu lassen und nehmen dabei die Vernichtung ganzer Zivilisationen in Kauf.

Fuller zufolge hatten die Autoren rund um Showrunner Brannon Braga große Pläne für die Krenim, denn deren Geschichte sollte sich eigentlich über die ganze Staffel strecken.

"Um 'Ein Jahr Hölle' gab es hinter den Kulissen einiges an Drama, denn wir wollten die Handlung auf die gesamte Staffel strecken. Wir wollten, dass die Voyager in jeder Folge einen Tritt Arsch bekommt und die gesamte Staffel hätte sich darum gedreht, dass Annorax mit seinem Zeitschiff Dinge verändert. Der Plan war, dass wir immer wieder zu dieser Handlung zurückkehren wollten. Die Idee wurde jedoch abgelehnt, da Rick Berman nach Deep Space Nine fortlaufende Handlungen kategorisch abgelehnt hat."

Hätten die Autoren ihre ursprünglichen Pläne verfolgen können, dann wäre es Fuller zufolge zu einigen Folgen gekommen, in denen man sich nur auf ein paar Figuren fokussiert hätte. In manchen wären beispielsweise Captain Janeway oder selbst die Voyager gar nicht aufgetaucht, stattdessen wäre es um den tragischen Überlebenskampf von einer Handvoll Figuren gegangen.

All diese Ideen sollen Fuller zufolge ein echtes Kreativfeuer in den Autoren entfacht haben, bis ihnen eines Tages von Rick Berman die Luft aus den Segeln genommen wurde.

"Ich erinnere mich nich, wie Brannon voller Enthusiasmus in Ricks Büro ging und gebrochen und mit hängendem Kopf zurückkam, um uns die schlechte Nachricht zu überbringen. Wir alle hatten das Gefühl, großartiges Star Trek zu schreiben. Dass wir dann nur zwei Episoden machen durften, brach uns das Herz. Es gab da immer diesen Konflikt zwischen dem, was Rick Berman für die Serie wollte, also eine episodenhafte Erzählweise, und wie wir Autoren all die Dinge rund um Star Trek ausschöpfen wollten. 'Ein Jahr Hölle' ist rückblickend ein faszinierender Punkt in der Geschichte von Voyager."

Letztendlich blieb Rick Berman seiner Linie bei Star Trek: Voyager über die gesamte Laufzeit der Serie weitestgehend treu. Mehrteiler gab es immer wieder einmal, eine wirklich fortlaufende Handlung wie beispielsweise in Deep Space Nine wurde aber nicht wirklich erzählt.

Star Trek: Voyager

Originaltitel: Star Trek: Voyager (1995-2001)
Erstaustrahlung am 16.01.1995 auf UPN / 21.06.1996 auf SAT.1
Darsteller: Kate Mulgrew (Kathryn Janeway), Robert Beltran (Chacotay), Roxann Dawson (B'Elanna Torres), Jennifer Lien (Kes, Staffel 1-3), Robert Duncan McNeill (Tom Paris), Ethan Phillips (Neelix), Robert Picardo (Holodoc), Tim Russ (Tuvok), Jeri Ryan (Seven of Nine, Staffel 4-7), Garrett Wang (Harry Kim)
Produzenten: Rick Berman, Michael Piller (Staffel 1–2), Jeri Taylor (Staffel 1–4), Brannon Braga (Staffel 5–6), Kenneth Biller (Staffel 7)
Staffeln: 7
Anzahl der Episoden: 172


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