Destiny: Eine kleines Vorab-Fazit

Nicht nur von Shooter Fans lang erwartet, sondern auch von verschiedenen Plattformen, beispielsweise Youtube, hoch um jubelt. Seit  einigen Wochen ist wohl eines der heiß ersehntesten Spiele diesen Jahres auf den Markt gekommen: Destiny.


Die Ansprüche an den neusten Geniestreich der Halo Entwickler Bungie waren, auch durch Propaganda seitens des Entwicklerstudios, hoch. Und jetzt? Jetzt lief der Silberling in vielen Konsolen vor den heimischen Fernsehern und man fragt sich: War es das schon?

Der Titelbildschirm und die Charaktererstellung gleicht der Alpha und der Beta, sodass man zwischen drei Klassen (Titan, Hunter oder Warlock) entscheiden muss, die im Verlauf des Spiel unterschiedliche Schwerpunkte ihrer Fähigkeiten haben. Die danach auszuwählende Rasse erscheint dann doch eher kosmetischer Natur zu sein, ob man einen Menschen spielt, einen Awoken, der ein wenig an das uneheliche Kind von Mr. Manhattan und einer blassen Vampir Lady erinnert oder einen Exo, der einem Cyborg nachempfunden ist.


Auffällig ist wieder die Steuerung im Menü: Auch in der Konsolenversion wurde durch das Menü mit einem Mauszeiger geführt. Vielleicht eine schöne Idee, aber doch etwas irritierend, wenn man es nicht gewohnt ist.




Hat man sich einen Charakter erstellt und mit zahlreichen Details versehen, die das Aussehen doch recht individuell gestalten, kann man die ersten Missionen spielen. Auch hier gleichen sie der Beta. Hierbei ist zu erwähnen, dass man schon zu Beginn Freunde oder auch im Spiel Spieler, die einem zufällig begegnen, einladen kann, sodass sie einen untersützen. Sehr schöner Gedanke, aber durch das nicht vorhanden Sein einer Pausefunktion, etwas schwierig, in manchen Situationen auszuwählen.


Die Missionen und das dortige Gameplay sind flüssig und sind auch für "Nicht-Shooter-Spieler" oder Anfänger in diesem Genre geeignet. Auch wenn einige Waffen zu Beginn recht schwierig zu händeln sind, machen die ersten Missionen doch Laune auf mehr, da auch die Geschichte, in der der Spieler geworfen wird, Potential hat. Diese wird jedoch im Verlauf  nicht wie versprochen wirklich ausgearbeitet. Sie hätte noch um einiges vertieft werden können, erfährt man doch recht wenig über den Reisenden an sich und der Dunkelheit, die die verschiedenen Planeten bedroht.


Zurück zum Gameplay: Wie schon angekündigt, sollte Destiny nicht nur als Shooter überzeugen, sondern auch Rollenspiel Elemente besitzen: Je nach Klasse, kann man zwischen zwei verschiedenen "Fähigkeitenschwerpunkte" wechseln und eben diese spezielle Fähigkeiten fokussieren. Beispielsweise verfügt der Jäger über den Gunslinger und den BladeDancer Fokus. Diese einzelnden Fähigkeiten wirken gut aufeinander abgestimmt, sodass man leicht entweder einen bestimmt ausgesprägten oder ausgewogenen Charakter erstellen kann.

Das eigentliche Spiel wirkt nach einigen Story-Missionen dann doch recht eintönig: Man wird auf einen Planeten abgesetzt, muss sich einen Weg durch für dieses Gebiet typische Bewohner frei schießen, nur um am Ende von drei Gegnerwellen überollt zu werden, die es gilt ohne Umschweife zu töten, um die Mission zu beenden. Hat man dies getan, wird man zurück zum Turm gebracht und das Gleiche geht von vorne los. Die Story-Missionen an sich machen Spaß, da auch die Gegner verschiedene Schwachpunkte haben, die es gilt herauszufinden, aber auf Dauer ist es dann dochetwas fad.

Ausnahmen bilden noch nicht einmal die Patrol- und Strike-Missionen, die es gilt auf jedem Planeten zu absolvieren. Strike Missionen werden in der Regel im Team durchgeführt und beinhalten oben genanntes Schema, nur dass man am Ende gegen einen stärkeren Gegner antreten muss, während kleinere Adds einem das Leben schwer machen. Schöne Idee, gerade in einem Spiel, das durch die Interaktion von Spielern leben sollte, doch anstrengend, wenn man bedenkt, dass es eben nur ein Schema X gibt. Selbiges gilt für die Patrol Missionen, in denen man eine bestimmte Aufgabe zugeteilt bekommt bspw.:Töte eine bestimmte Anzahl von Gegner XYZ oder erkunde ein bestimmtes Gebiet.

Hierbei gilt es auch die Umgebung der einzelnen Planeten ein wenig zu erkunden, die detailreich gestaltet und auf den jeweiligen Planeten abgestimmt ist: Der Mond wirkt trocken und kahl, während die Venus durch üppiges Grün auffällt. Nur wirkt das Ganze ein wenig zu steril: Keine NPC mit denen man irgendwie interagieren könnte, die einem vielleicht ein wenig über die Geschichte des Reisenden plaudern oder bestimmte Gegenstände verkaufen, so wie man es von bspw. (!) von Borderlands kannte.

Der PvP ist relativ leicht zu verstehen: Es gilt verschiedene Gebiete für sein Team einzunehmen und würde auch auf die Dauer wirklich Spaß machen, doch hemmt die Freude das Verteilen der Prämien am Ende eines solchen: Egal wie oft man gestorben ist oder jemandem aus dem gegnerischen Team den Gar ausgemacht hatte, man bekommt rein zufällig Items zugewiesen, sodass es vorkommen kann, dass jemand eine exotische Waffe bekommt, obwohl er nicht einmal ein Zehntel zum Gewinn des Teams beigetragen hat.

Generell erscheint es in Destiny mehr als schwierig, an legendäre oder exotische Waffen zu kommen. Nicht nur das Zufallsprinzip macht es schwer, auch die speziellen Münzen, die man gegen solche eintauschen kann, sind nur schwierig zu bekommen bzw. dauert es sehr lange, um die geforderte Anzahl dieser zu erreichen.

Positiv herovzuheben sind jedoch die verschiedenen Events, die täglich stattfinden können und für die Bungie bereits einen Jahresplan vorlegte, um das Spielvergnügen auch noch länger zu erhalten und eine dauerhafte Spielergemeinde für sich behaupten zu können.

Auch positiv (zumindest für PlayStation Spieler) zu bewerten ist der Special Conent, der aus einer Strike Mission im Dust Palace und einer Map (Exodus Blue) für den Multiplayer Modus besteht, die beide schön gestaltet wurden.

Auch die bereits durchgeführte Anhebung des Maximallevels scheint ein kluger Schachzug, sodass man nicht mehr "nur" seinen Charakter auf Level 20 trainiert, sondern durch Lichtpunkte, die in Rüstungsteilen enthalten sind, auf Level 30. Um diese Lichtpunkte jedoch zu bekommen, gilt es wieder zahlreiche Strike- und/oder Patrol-Missionen durchzustehen: Sitzfleisch und Ausdauer sind also A und O bei diesem Titel.

Negativ aufgefallen ist besonders das noch nicht vorhandene Tausch- bzw. Handelsystems. Erhält man beispielsweise eine exotische Waffe für einen Warlock, spielt aber selbst einen Hunter, bringt diese einem rein gar nichts, da man sie weder verkaufen noch anderweitig vertauschen kann, wie man es von Rollenspielen gewohnt ist.

Im Großen und Ganzen wirkt der Titel in sich nicht ganz abgeschlossen, was auch daran liegen könnte, dass Bungie bereits einige DLCs und Erweiterungen ankündigte. Es macht Spaß in die schön gestalteten Welten abzutauchen und auch das Gameplay macht richtig Laune(!), wenn da nicht die ewigen Dauerschleifen wären (s. Schema X der einzelnen Missionen), die einem nach ein paar Stunden bereits auf den Geist gehen könnte: Wer also ein kurzweiliges Vergnügen sucht, das nach wenigen Stunden beendet wird, sollte bei Destiny eher vorsichtig sein, wer jedoch ein wenig Sitzfleisch und Geduld hat, was nicht nur DLCs besitzt, sollte betrifft zugreifen, wenn es um Destiny geht!

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