Kritik zu The Walking Dead 5.12: Remember

SPOILER

Nachdem die Gruppe sich in der letzten Episode auf den Weg zu ihrer neuen Heimat gemacht haben, erleben wir in Remember, wie sie sich dort in den ersten Tagen einleben.

Es ist eine Rückkehr in die Zivilisation und die meisten müssen sich erst daran gewöhnen. Alle sind froh, endlich wieder ein Dach über dem Kopf zu haben und duschen zu können. Alle, bis auf Daryl. Er war vor der Apokalypse nie ein Teil der Gesellschaft, konnte sich jedoch durch seine Fähigkeiten in der Gruppe integrieren und sieht diese mittlerweile nun als seine Familie an. Daher ist es nicht verwunderlich, dass er sich (noch) sträubt, sich Alexandria gegenüber zu öffnen und Gefahr zu laufen, all das wieder zu verlieren.

Carol spielt auch nicht mit ganz offenen Karten und gibt sich als hilflose Hausfrau aus, die definitiv auf Hilfe von außen angewiesen sei. Da die Gruppe jedoch schon länger von den Alexandrianern beobachtet wurde ist fraglich, wie gut diese Fassade am Ende wirklich hält und ob das Spiel nicht einfach nur von beiden Seiten gespielt wird.

Die Community scheint nämlich auch falsches Spiel zu treiben, da sie bereits beim ersten Supply Run von Glenn und Tara in die Schranken gewiesen werden und den Eindruck erwecken (wollen?), nicht zu wissen wie man außerhalb ihrer Mauern klar kommt. Es könnte aber auch ein Test gewesen sein um zu sehen, wie Rick und seine Freunde mit Stress umgehen. Rick selbst wird kurz darauf immerhin wieder zum Sheriff gemacht, was schon einiges an Vertrauen benötigt. Andererseits haben wohl auch viele von ihnen das Leben außerhalb der Mauern nie kennengelernt und sind deswegen so unbedarft.

Es war außerdem eine tolle Idee, die Charaktere in den Gesprächen mit Deanna über sich selbst erzählen zu lassen, da wir so auf der einen Seite ein bisschen nostalgisch werden können und uns an vergangene Staffeln erinnern, aber auch neue Details über die Charaktere erfahren die so noch nicht bekannt waren. Mir hat hier wie gesagt besonders gut gefallen, dass Carol sich so sehr unter Wert verkauft hat und auf zerbrechlich tut, obwohl sie die Gruppe erst kürzlich quasi im Alleingang aus Terminus befreit hat.

Ein weiterer Moment, der mich wohlig schmunzeln ließ war, als Rick und Carl sich zufällig bei der Hütte treffen und die Zombies niedermetzeln. Zum einen, weil mich die Szene stark an die Situation aus Staffel 3 erinnert hat, als der Zaun umknickte und die beiden ebenfalls eine Meute von Walkern nieder machte. Zum anderen aber auch, weil Rick es jetzt scheinbar für völlig legitim empfand, seinen Sohn mitten in der Wildnis zu treffen und eben nicht mehr die so einprägsame Carl-get-back-in-the-house!-Einstellung hat. Interessant ist an dieser Szene auch, dass es wahrscheinlich das Mädchen Enid war, die Ricks Waffe aus dem Mixer geklaut hat, da Carl nur zur Hütte stößt, da er sie verfolgt hat.

Zu guter Letzt bleibt dann natürlich noch das Ende zu erwähnen, das mit Rick aus dem Off überlagert wird, der während des Interviews erzählt, dass man Fremde draußen nur noch daran misst, wie gefährlich oder hilfreich sie für die Gruppe sein könnten, dass jeder nur noch ans eigene Überleben denkt. Abgeschlossen wird die Szene mit Ricks Aussage, dass sie Alexandria übernehmen könnten wenn die andere Gruppe tatsächlich so schwach ist wie sie scheint. Passend dazu posieren Carol und Daryl symbolisch für Gut und Böse zu seiner Linken und Rechten.

Großes Kino!

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