Warcraft: Kein finanzielles Desaster aber trotzdem rote Zahlen - Fortsetzung fraglich

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Warcraft Teaser Poster

Mit dem Kinostart von Warcraft in diesem Sommer endete eine lange Wartezeit für die Fans des Computerspiels, die ihr Lieblingsspiel endlich im Kino sehen wollten. Das Debüt traf bei Kritikern auf ein geteiltes Echo und sorgte am Ende aber auch aufgrund der Einspielergebnisse für Schlagzeilen. Der Hollywood Reporter hat das ungewöhnliche Verhalten von Warcraft zuletzt einmal genau unter die Lupe genommen und kam zu einigen interessanten Ergebnissen.

Mit insgesamt 430 Millionen Dollar ist Warcraft zunächst einmal ein leicht unterdurchschnittlicher Blockbuster in diesem Sommer. Vor allem in den USA blieben die Zahlen mit 46 Millionen Dollar weit hinter den Erwartungen zurück. Dass der Film am Ende aber nicht als Flop gewertet wird, hat man dem internationalen und vor allem dem chinesischen Publikum zu verdanken.

Fast 90 Prozent der gesamten Einnahmen von Warcraft stammen aus dem internationalen Einspielergebnis, wobei China rund 220 Millionen beisteuert. Dies ist ein absolutes Novum in der Geschichte von amerikanischen Blockbustern. Dass über die Hälfte der Einnahmen bei einem amerikanischen Blockbuster aus einem einzigen Land stammen, das nicht identisch mit den USA ist, gab es bisher noch nie.

Allerdings lässt sich auch festhalten, dass die hohen chinesischen Einnahmen bisher nicht dafür gesorgt haben, dass am Ende schwarze Zahlen unter Warcraft stehen. Positive Schätzungen gehen davon aus, dass der Film nach aktuellem Stand ein Minus von rund 15 Millionen aufweist. Pessimistischere Experten sprechen dagegen eher von 30 bis 40 Millionen.

Selbst bei 30 Millionen wären die Zahlen für die Unternehmen aber noch verschmerzbar, was daran liegt, dass sich das Budget von geschätzten 160 Millionen auf mehrere Schultern verteilt. Hauptproduzent ist das Unternehmen Legendary, das 45 Prozent der Summe beisteuerte. Das Filmstudio Universal war mit 25 Prozent beteiligt und übernahm zudem den Vertrieb. Die restliche Summe verteilt sich auf die chinesischen Unternehmen Tencent (15 Prozent), China Film Group (10 Prozent) und Huayi (5 Prozent). Dementsprechend würden sich auch die Verluste auf die fünf Unternehmen verteilen und damit überschaubar bleiben.

Für die Fans stellt sich anhand der Zahlen natürlich vor allem die Frage, wie es um eine mögliche Fortsetzung bestellt ist. Nach aktuellem Stand sehen die Chancen wohl eher schlecht aus, auch wenn das Thema noch nicht vollkommen vom Tisch ist. Für einen zweiten Teil spricht vor allem Wanda, der neue Besitzer von Studio Legendary.

Aufgrund der Tatsache, dass sich das Produktionsunternehmen mittlerweile in chinesischer Hand befindet, würde eine Fortsetzung als chinesische Ko-Produktion laufen. Im Gegensatz zu ausländischen Filmen erhalten die Filmstudios mit Werken, bei denen chinesische Unternehmen als Hauptproduzenten auftreten, 43 Prozent der Kinoeinnahmen. Üblicherweise beträgt die Summe nur 25 Prozent. Unabhängig von dieser Tatsache dürfte ein Warcraft 2 jedoch vermutlich nur mit einem geringeren Budget und einem noch stärkeren Fokus auf den asiatischen Markt eine Chance haben. Dies ist allerdings nur der Fall, wenn sich die Verantwortlich für eine Fortsetzung entscheiden.

Teaser-Poster zu Warcraft
Originaltitel:
Warcraft
Kinostart:
26.05.16
Regie:
Duncan Jones
Drehbuch:
Charles Leavitt, Duncan Jones
Darsteller:
Ben Foster, Travis Fimmel, Paula Patton, Dominic Cooper, Toby Kebbell, Rob Kazinsky, Daniel Wu, Clancy Brown, Ben Schnetzer, Ruth Negga, Burkely Duffield, Daniel Cudmore, Callum Keith Rennie
Der erste Kontakt von Menschen Orks bildet die Grundlage der Computerspieleverfilmung von Warcraft.

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