Abschied von William Hurt

Schauspieler William Hurt ist am gestrigen Sonntag, eine Woche vor seinem 72. Geburtstag, verstorben. Bei dem US-Mimen wurde 2018  unheilbar Prostatakrebs diagnostiziert. Ob der dem Krebsleidern erlag, ist nicht bekannt. Sein Sohn Will in einem offiziellen Statement gegenüber Deadline:

"Er starb friedlich im Kreise seiner Familie an einem natürlichen Tod. Die Familie bittet in dieser Zeit um Privatsphäre."

William McChord Hurt wurde am 20. März 1950 in Washington D.C. geboren und war bereits während seiner Schulzeit von den darstellenden Künsten fasziniert. Als stellvertretender Vorsitzende des Dramatik-Clubs übernahm er in mehreren Stücken die Hauptrolle. Nach einem abgebrochenem Theologiestudium verschlug es ihm dann schlussendlich doch zur Schauspielerei und er absolvierte zusammen mit Christopher Reeve (Superman) und Robin Williams (Good Will Hunting) die berühmte Juilliard School in New York.

Nach ersten Hauptrollen in Filmen wie Heißblütig – Kaltblütig und Der große Frust von Regisseur und Drehbuchautor Lawrence Kasdan (Star-Wars-Franchise) erreichte Hurts Karriere in den 1980er-Jahren seinen Höhepunkt, die in dem Filmdrama Kuß der Spinnenfrau mündete. Für seine Darstellung des homosexuellen Aktivisten Luis Molina wurde Hurt 1986 mit dem Oscar als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Trotz dessen blieb er dem Theater immer treu und wirkte so in mehreren Off-Broadyway-Aufführungen mit, wo er wieder zusammen Christopher Reeve auf der Bühne stand. Nachdem die ihm angebotenen Filmrollen sowohl an Attraktivität und Bedeutung nachließen, konzentrierte er sich hauptsächlich auf Theaterproduktionen.

Weitere namhafte Filmrollen hatte er in Woody Allens Alice, Dark City, Lost in Space, A.I. – Künstliche Intelligenz8 Blickwinkel, Winter’s Tale und A History of Violence, wo er als Bester Nebendarsteller für einen Oscar nominiert war. Auch im Fernsehen war Hurt kein Unbekannter und übernahm neben Hauptrollen in Serien wie Goliath und Condor, der Syfy-Miniserie zu Dune – Der Wüstenplanet auch immer wieder Gastauftritte (King of Queens, Damages – Im Netz der Macht).

Den Jüngeren ist er vor allem für seine Darstellung des Lieutenant General Thaddeus Ross in Marvel Cinematic Universe bekannt, die er seit Der unglaubliche Hulk innehatte. Zuletzt war er in Black Widow in dieser Rolle zu sehen. Mit dem seit 2014 in Produktion befindlichen Action-Fantasy-Abenteuer The King's Daughter hatte er hingegen diesen Jänner seinen letzten Filmauftritt. In Pantheon, der ersten Animationsserie des US-Senders AMC, werden wir Hurt hingegen ein letztes Mal zu hören bekommen. Vor seinem Tod hatte er die Arbeit an der Adaption der Hugo-Award prämierten Kurzgeschichten von Ken Liu bereits abgeschlossen.

Als Hobbypilot besaß er eine Beechcraft Bonanza, während er dank eines Haues außerhalb Paris auch fließend französisch sprach. William Hurt war zweimal verheiratet und hinterlässt insgesamt vier Kinder, eines mit Sandra Jennings, zwei mit Heidi Henderson und eines mit der französischen Schauspielerin, Filmregisseurin und Drehbuchautorin Sandrine Bonnaire.

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