50 Jahre Star Trek: Ein Blick auf nie verwirklichte Serienprojekte

Voyager, Deep Space Nine und gleich mehrere Inkarnationen der Enterprise: In 50 Jahren Star Trek entstanden über 700 Serienepisoden, die viele Fans bis heute in Ehren halten. In Form von Star Trek: Discovery werden ab Januar 2017 auch erstmals seit über zehn Jahren wieder neue Episoden zur bereits schon vorhandenen Serienbibliothek dazustoßen.

Das neue Format ist dabei die mittlerweile sechste Realserie in der Welt von Gene Roddenberry. Dass in 50 Jahren Star Trek nicht noch mehr Serien entstanden sind, hat eine Vielzahl von Gründen. An Ideen mangelte es in jedem Falle nicht, denn es gab eine ganze Reihe von Versuchen, weitere Ableger auf die TV-Bildschirme zu bringen. Passend zum Jubiläum werfen wir einmal einen Blick zurück und schauen, was den Fans eventuell entgangen ist oder glücklicherweise erspart blieb.

Assignment: Earth (1967-1968)

Der erste Versuch, einen Spin-off zu Star Trek zu etablieren, fand bereits schon während der Ausstrahlung von The Original Series statt. Roddenberry selbst plante eine weitere Serie, bei der Gary Seven und seiner „Katze“ Isis im Mittelpunkt stehen sollten. Um das Format zu etablieren, nutzte er die Episode "Ein Planet, genannt Erde". Diese sollte als Backdoorpilot fungieren und stellte Gary und Isis daher stark in den Mittelpunkt. Letztendlich kam die Serie aber nie zustande, und die Pläne verschwanden wieder in der Schublade.

Star Trek: Phase II (1977)

Star Trek: Phase II (bzw. mittlerweile Star Trek: New Voyages) ist heutzutage vor allem als eines der besten Fanprojekte bekannt. In den 70er Jahre liefen unter diesem Namen allerdings keine Fan-Aufnahmen, sondern der Versuch, Star Trek wieder ins Fernsehen zu bringen. Nachdem Mitte der 70er eine Kinofortsetzung scheiterte, sollte Star Trek als Zugpferd von Paramounts neuem TV-Sender "Paramount Television Service" wieder auferstehen. Allerdings musste das Team um Gene Roddenberry schon früh einen Rückschlag hinnehmen, da Leonard Nimoy kein Interesse an einer Rückkehr als Spock zeigte.

Gleichzeitig gab es auch Bedenken, dass William Shatner für die TV-Produktion zu teuer werden könnte. Aus diesem Grund schuf man mit Willard Decker und dem Vulkanier Xon zwei neue Charaktere. Diese kamen jedoch nie zum Einsatz. Aufgrund des ambitionierten Pilot-Drehbuchs von Alan Dean Foster entschied Paramount, es doch mit einem Kinofilm zu versuchen. Letztendlich wurde aus dem Projekt dann schließlich Star Trek: Der Film.

Die Kadetten (1986)

Im Laufe der Jahre spielte das Thema Kadetten in Star Trek immer wieder eine mehr oder weniger große Rolle. Vor diesem Hintergrund lag natürlich auch die Idee nahe, diese in einer eigenen Serie in den Mittelpunkt zu stellen. Als Paramount in den 80ern daran arbeitete, Star Trek nun doch wieder ins Fernsehen zu bringen, beauftragte man Sam und Greg Strangis mit der Entwicklung einer Kadetten-Serie. In dieser sollte die Enterprise als Ausbildungsschiff fungieren, sodass die Hauptfiguren vor allem Sternenflotten-Azubis gewesen wären. Das Projekt wurde jedoch nie verwirklicht. Stattdessen startete 1987 Star Trek: The Next Generation im amerikanischen Fernsehen.

Star Trek als Sitcom (1991)

Ein vollkommen anderes Star-Trek-Projekt, als die Serien, die wir bisher so kennen, wäre fast im Jahr 1991 entstanden. Im Zuge des Starts des neuen Senders The Sci-Fi-Channel wandten sich die Verantwortlichen des Senders an Gene Roddenberry und baten um Vorschläge für neue Serien. Dem Star-Trek-Schöpfer kam die Idee für eine Sitcom rund um Lwaxana Troi, der Mutter von Deanna Troi. Zu einer Realisierung kam es jedoch nie, da sich nicht nur der Senderstart verzögerte, sondern auch Gene Roddenberry im Oktober 1991 verstarb.

Star Trek: Re-Boot The Universe (2004)

Bevor J.J. Abrams 2009 Star Trek im Kino rebooten durfte, hatten J. Michael Straczynski und Bryce Zabel bereits dieselbe Idee. Im Gegensatz zu Abrams planten die beiden allerdings eine Serienneuauflage. Wie Star Trek (2009) sollte die Serie in einem alternativen Universum spielen und die Anfänge von Kirk, Spock und dem Rest der originalen Crew zeigen. Bei Paramount war man 2004 allerdings wenig angetan von der Idee. Aufgrund des schwachen Abschneidens von Star Trek Enterprise sah das Studio den Markt als übersättigt. Die Grundidee schien aber zu überleben und wurde ein paar Jahre später für die Neuauflage im Kino wieder aufgegriffen.

Alte Charaktere in neuen Serien (2005-2015)

Trotz der Tatsache, dass Paramount lange Zeit kaum Interesse an einer neuen Serie zeigte, gab es immer wieder Versuche, das Studio vom Gegenteil zu überzeugen. Nicht selten waren dabei ehemalige Star-Trek-Darsteller involviert, die in dem jeweiligen Projekt ihre angestammte Rolle wieder aufnehmen wollten.

So versuchte es Jonathan Frakes im Jahr 2005 und schlug eine Serie rund um Captain Riker vor. Ein paar Jahre später wollte ein Team von Autoren das Studio von einer Serie über Captain Sulu und die USS Excelsior überzeugen. Beide Vorschläge stießen jedoch auf taube Ohren.

Auch Michael Dorn wagte 2012 einen Vorstoss und stellte ein Serienkonzept mit dem Titel Star Trek: The Worf Chronicles vor. Gemeinsam mit dem Produktionsunternehmen Prospect House Entertainment entwickelte der Darsteller einen Piloten, in dem der Klingone Worf im Mittelpunkt stand. Der Sender CBS entschied sich 2015 aber gegen den Vorschlag und bestellte stattdessen Star Trek: Discovery.

50 Jahre Star Trek bei Robots & Dragons

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Star Trek 2009 Filmposter
Originaltitel:
Star Trek
Kinostart:
07.05.09
Laufzeit:
127 min
Regie:
J. J. Abrams
Drehbuch:
Alex Kurtzman, Roberto Orci
Darsteller:
Chris Pine, Zachary Quinto, Karl Urban, Zoë Saldaña, Simon Pegg, John Cho, Anton Yelchin, Bruce Greenwood, Eric Bana
Die Zerstörung der U.S.S. Kelvin durch den zeitreisenden Romulaner Nero, bei der auch Kirks Vater ums Leben kommt, erzeugt eine alternative Zeitlinie, in der sich das Design der Sternenflotte und die Biografien der Figuren teilweise erheblich unterschiedlich entwickeln.

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